„Yellowstone” ist eine klassische Familiendrama-Serie mit Western Flair, die beispielsweise von „The Sopranos” oder „Succession” inspiriert ist und auf einer Ranch in Montana die Dutton Familie rund um das Familienoberhaupt John Dutton (Kevin Costner) ins Zentrum stellt. Die Serie umfasst insgesamt 5 Staffeln, ich beließ es bei der ersten Staffel und empfehle lieber die Prequel-Miniserie „1883”, die anderen Spin-offs sah ich bislang noch nicht.
Die Familie Dutton betreibt die größte Ranch in den USA. Patriarch John Dutton führt die mächtige Familie mit zahlreichen unterschiedlichen Charakteren an. Im Zentrum stehen vor allem seine Kinder, die irgendwie für ihn arbeiten und den Status des Landes und der Familie gegen äußere Einflüsse verteidigen sollen. Neue Land-Besitzansprüche der Native Americans aus dem angrenzenden Reservat stehen in der 1. Staffel im Vordergrund, bei einer Auseinandersetzung um gestohlene Rinder stirbt der älteste Sohn der Familie Dutton, was alle in Aufruf versetzt. Doch auch innerhalb der Dutton Familie sieht nicht alles rosig aus, die alkoholabhängige Tochter, der Rückkehrer-Sohn und der Politiker-Anwalt Bruder kämpfen alle um Einfluss innerhalb der Familie, die mehr ein Wirtschaftsunternehmen darstellt. Dabei gibt es auch zahlreiche mehr oder minder loyale Mitarbeiter, die der Kriminalität nicht abgeneigt sind und Konflikte gerne eskalieren lassen.
Die gut produzierte und atmosphärisch stimmige Serie im Cowboy-Setting von Taylor Sheridan erfindet das Rad nicht neu, wirkt durch den Settingwechsel allerdings frisch und eigen genug. Problematisch ist für mich, dass einfach kein Charakter irgendwie sympathisch ist und einige mich aktiv nerven (Beth, Jamie). Zu Beginn überschlagen sich die Ereignisse etwas und erst im späteren Verlauf wird sich mehr Zeit für die Charaktere genommen.
Insgesamt hat die Show durchaus einige Qualitäten, aber ich konnte mit der ganzen Attitüde und den „Helden” wenig anfangen. Es tut mir leid, aber Männer in Cowboy-Kluft, die das in der Gegenwart so praktizieren, kann ich einfach nicht ernst nehmen. Somit hat mich die Serie nicht wirklich gepackt und daher packe ich meine Koffer nach der 1. Staffel, um zu neuen Serien-Horizonten aufzubrechen. Aber das liegt an persönlicher Präferenz, die Serie ist definitiv qualitativ ganz gut. In den USA ist „Yellowstone” ein Hit, gerade bei der konservativen Bevölkerung.



