Welcome to Wrexham – Wenn Ryan Reynolds einen walisischen Fußballverein kauft. Review Staffel 1 Dokuserie

„Welcome to Wrexham” ist die vielleicht absurdeste der Fußball-Dokus, denn im Zentrum steht der walisische Verein AFC Wrexham, der in der englischen National Football League (der 5. Liga) kickt und aufsteigen will. Aber warum ist das spannend? Weil Hollywood-Star Ryan Reynolds und Serienstar Rob McElhenney den Club 2021 gekauft haben mit dem Ziel, den Club in die Premier League, die erste englische Liga zu führen. Rob Mac wurde von „Sunderland Til I Die” dazu inspiriert. Seit 2022 wird Jahr für Jahr eine Staffel der Doku-Serie veröffentlicht, die wiederum eine Saison porträtiert.

Diese Doku ist ein sehr amerikanischer und einsteigerfreundlicher Trip in den Fußball, das englische Ligensystem, das Lebensgefühl und die Kultur eines Proficlubs am Rande zum Amateurverein. Dementsprechend ist „Welcome to Wrexham” sicherlich die Fußballdokumentation, die man mit dem wenigsten Vorwissen genießen kann, da die Doku sich bemüht alle abzuholen. Teilweise gibt es Erklärbär-Sequenzen, die allerdings durch eine gewisse Form von Comedy aufgelockert werden. Denn die beiden Besitzer sind natürlich bekannte Scherzkekse. Neben viel Fußball und der Fankultur wird vermutlich so offen wie kaum zuvor aus der Perspektive von Besitzern eines Fußballclubs erzählt, der Personenkult um die beiden gehört zur Serie definitiv dazu. Stars werden allerdings schnell andere: Spieler, Fans, Mitglieder des Staffs. 

Ich sah bisher nur die 1. Staffel, die in ihren 18 Folgen noch deutlich ausufernder erzählt wird, seit Staffel 3 gibt es kompaktere Staffeln mit nur 8 Episoden. In Staffel 1 sind die sportlich relevanten Folgen, wenn man tiefgründigere Einblicke in die Kabine bekommt und die Spiele nacherzählt werden, natürlich die stärkeren. Die ein oder andere Folge ist komplett off-topic und reißt einen komisch raus. Ich vermute, dass dies in den Folgestaffeln besser gelöst wird. 

„Welcome to Wrexham” ist eine relativ klassische Fußball-Doku mit Erfolgselementen und eben mit Starpower. Sie wirkt wie die amerikanische Variante einer Fußball-Doku und geht vielleicht nicht immer vollends in die sportliche Tiefe, sie ist aber dennoch unterhaltsam. Ich habe nach Staffel 1 Lust mehr zu schauen, bisher fehlte nur das notwendige Abo dafür. Ich würde grundsätzlich auch Menschen, die keine Fußballfans sind, empfehlen mal in die Doku reinzuschauen. Vielleicht kann tatsächlich der Passions-Funke zum Sport entflammt werden.

78/100
Total Score
Nach oben scrollen