Die große Serie über die Vikinger und ihre Streifzüge. Ein schönes historisches Abbild mit stark inszenierten blutigen Kämpfe. Zu Beginn trägt der interessante Konflikt mit dem Christentum und deren Göttern die Serie, die in den spannenden Plüngerzügen immer wieder Highlights findet. Für mich verflachte es ab Staffel 4 deutlich, während mich die 5. nur noch langweilte.
Ich kann „Vikings” leider nicht mehr Staffel für Staffel bewerten, weil die Ansicht dafür zu lange her ist, deswegen möchte ich nur kurz und allgemeiner auf Stärken und Schwächen blicken. Die meistens schön und durchaus blutig inszenierte Actionkomponente brilliert vor allem in ihren Massenschlachten, wenn historisch verbriefte Attacken vorgenommen werden (wie beispielsweise auf Paris). Die Komponente rund um Intrigen und Machtverhältnisse gelingt auch zunehmend im Verlauf der Staffeln. Durch den Charakter des christlichen Priesters wird zudem eine interessante, streitbare Figur der überlebensgroßen Legende Ragnar an die Seite gestellt, die immer wieder auch moralische Fragen aufwirft. Neben der starken Actionkomponente, stehen auch die Kultur der Wikinger und der Umgang mit Familie und Gemeinschaft im Dorf im Mittelpunkt. Das waren für mich interessante Einblicke, allerdings vor allem auch, weil ich mich vor der Serie noch nicht viel mit Wikingern beschäftigt hatte.
Diesen positiven Punkten stehen im Verlauf der Staffeln allerdings auch einige negative gegenüber. Nachdem die Hauptkonflikte mit „Außerhalb” ihren Zenit überschritten hatten, geht es um viele Internas und die nächste Generation der Vikings. Leider sind diese bei Weitem nicht mehr so interessant. Die Staffeln werden bis zur besten Staffel, der 3., immer besser, danach ging es für mich allerdings so bergab, dass ich nach Staffel 5 kein Interesse mehr hatte. Ich habe somit die letzte Staffel ausgespart, ich müsste sie eigentlich nochmal nachholen. Aber die Staffeln 4&5 holten mich zu wenig ab, vor allem nervte mich auch, dass die Staffellängen einfach verdoppelt wurden, von 10 auf 20 Folgen. Somit erhielten auch mehr Fillerepisoden Einzug, worunter natürlich das Pacing deutlich litt. Vor allem nervte mich die Figur des Ivar zu sehr, für mich war „Vikings“ vor allem Ragnar.



