Usagi Drop – Ein warmherziger, kleiner Adoptions-Anime. Review Miniserie

„Usagi Drop” ist eine ganz ruhige, kleine und herzerwärmende Geschichte über einen 30-jährigen alleinstehenden Mann, der nach dem Tod seines Großvaters seine 6-jährige Tante („Schande der Familie“) bei sich aufnimmt. Das Slice-of-Life Drama mit Comedyelementen strahlt eine entspannte und durchgängig positive Atmosphäre aus, obwohl die beiden Hauptcharaktere auch einige Hindernisse überspringen müssen.

In nur 11 Episoden + 4 Specials wird die Geschichte des 30-jährigen Daikichi und seiner kleinen Tante Rin erzählt. Die Ausgangssituation ist dabei bereits das Ungewöhnlichste an einer wohlig-warmen Serie, die einen in den Arm nimmt. Denn bei der Beerdigung seines Großvaters trifft Daikichi auf die kleine Rin, die sich als uneheliches Kind des verstorbenen Opas herausstellt. Die Mutter ist zunächst unbekannt und innerhalb der Familie entbrennt ein Streit darüber, wie man mit dem jungen Mädchen umgehen soll. Der Großteil fühlt sich vom Großvater betrogen und möchte Rin nicht aufnehmen. Als Daikichi mitbekommt, dass seiner kleinen Tante das Kinderheim droht, entscheidet er kurzerhand sie bei sich aufzunehmen – obwohl sein Leben zu 0% auf Kinder ausgerichtet ist und er weder Partnerin noch Erfahrungen mit Kindern hat. Seine Familie rät ihm zunächst davon ab, doch Daikichi ist sich seiner Sache sicher.

Danach passiert genau das, was man von einer solchen Geschichte erwartet: Anfangs ist es für beide schwer eine Bindung aufzubauen, für Rin, die noch um ihren Vater trauert und sich in einer neuen Umgebung zurechtfinden möchte und für Daikichi, der keine Ahnung von Kindern hat und sein Leben mehr umstellen muss, als er zuvor dachte. Doch nach und nach wachsen beide besser in die Situation herein und werden ein gutes Team. Im Handlungsverlauf werden einige ganz typische Stationen wie der erste gemeinsame Geburtstag, der Start in der Vorschule und Familienbesuche abgehakt sowie durchaus nachdenklich reflektiert, aber auch die Suche nach der leiblichen Mutter von Rin wird interessant behandelt.

Insgesamt ist bei „Usagi Drop” alles erwartbar und die Serie positioniert sich deutlich pro Kinder. Dabei ist sie gut gezeichnet und solide inszeniert, die größte Stärke sind aber ihre Charaktere. Somit ist die kurze Miniserie sehr süß und eine willkommene, positive Abwechslung zu sonstigen Serien. Ein kleiner Geheimtipp, der allerdings auch niemanden vom Hocker reißen wird.

80/100
Total Score
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