Undercover – Undercover-Paar auf dem Campingplatz des Drogenbarons. Review Staffeln 1&2

„Undercover” bietet einen Mix aus klassischen Krimiserien und einem erhöhten Spion/Agenten-Anteil, der bei einem Undercover-Cop zum Alltag gehört. Deshalb die Einordnung in der Agentenbereich, obwohl es keine globale Weltverschwörung zu verhindern gibt.

Die belgische Polizei schickt einen ihrer altgedienten Polizisten und eine niederländische Kollegin gemeinsam als Undercover-Paar auf einen Campingplatz. Dort sollen sie einen der schlimmsten Ecstasy-Händler des Landes und seine ganze kriminelle Organisation überführen und letztlich festnehmen. Dabei kommt es natürlich zu allerlei persönlichen Verstrickungen, Intrigen und Problemen.

Staffel 1: Insgesamt ein gut-konstruierter Ablauf, der im überwiegenden Teil der 10 Folgen auch spannend und interessant bleibt. Dabei hilft, dass fast alle Folgen auf einen Cliffhanger am Ende gebaut sind. Dieser wird häufig direkt zu Beginn der nächsten Folge wieder aufgelöst oder relativiert, aber es ist ein starkes – wenn auch recht billiges Mittel – um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Dadurch ist die Handlung zeitweise aber ziemlich vorhersehbar, wobei der ein oder andere Twists die Erwartungshaltung auch wieder durchbricht. Die Hauptspannung wird natürlich daraus generiert, dass die Undercover-Cops ständig aufgeflogen sein könnten, das zeigt sich auch manchmal etwas übertrieben in vermeintlich zweideutigen Dialogen. Die Story hat an einigen Stellen Logik bzw. unfähige Polizisten-Probleme, die das Ansehen aber nicht großartig stören – zumindest bis zur allerletzten Szene. Zusammenfassend ist die Erzählweise schon sehr mit dem Dampfhammer unterwegs und wenig subtil, aber dennoch ganz unterhaltsam.

Staffel 2 widmet sich eigentlich einem neuen Fall, jedoch ist der alte Fall nicht ganz vergessen und wird seltsamerweise von der Tochter des Hauptcharakters völlig sinnfrei auch wieder aufs Tableau gehievt. Eine Staffel, die nicht so recht weiß wo sie hinsoll und sich dann dafür entscheidet, dass der Hauptcharakter, der in Staffel 1 zwar auch seine mutig-rigorosen Ideen hatte, nun komplett von der Polizei abgekehrt erscheint und häufig fast wie eine dritte Partei arbeitet. Am Ende wird sich zu sehr in Twists, Risiko und dummen Aktionen verstrickt, so dass ich das alles wenig glaubhaft oder clever empfand. Die Serie hat mich an dieser Stelle leider verloren.

Wenn man dem Web glauben darf, dann ist die 3. Staffel sogar die stärkste mit einem gelungenen Abschluss. Ich weiß allerdings nicht, ob ich mich nochmal zurück auf den Campingplatz begeben möchte.

72/100
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