„The Hour” lief zwischen 2011 und 2012 und musste somit in direkte Konkurrenz mit dem Genreprimus „The Newsroom” treten. Doch diese britische Produktion gönnt sich eine Zeitreise ans Ende der 50er Jahre in eine TV-Redaktion der BBC. Dabei stehen journalistische Themen vor dem Hintergrund der kalten Krieges im Zentrum.
Durch die historische Komponente bietet „The Hour” ein atmosphärisch durchaus dichtes Zeitdokument. Dazu kommt eine – für die Zeit typisch – Spionage-Komponente, die der Serie etwas mehr Futter gibt. Jedoch liegt der Fokus der Serie in den meisten Folgen leider eher auf den Beziehungen der Charaktere untereinander und vor allem auf den jeweiligen Liebesleben. Diese Gewichtung ist die größte Schwäche der Serie, da man in Folge 1 auch schon weiß, wie es am Ende der 2. Staffel ausgehen wird.
Die Episoden der Serie mit 2 Staffeln à 6 Folgen, die sich auf die journalistische Komponente beziehen und die Sendung selbst in den Fokus stellen, stechen deutlich positiv heraus. In diesen Folgen kann The Hour durchaus brillieren und führt das Innere einer Nachrichtensendung mit seiner historischen Komponente zu einer gelungenen Melange. Grundsätzlich beginnen beide Staffeln recht langsam und ziellos, wenn dann aber der rote Faden der journalistischen Arbeit gefunden wird (einmal Spione, einmal Korruption), dann wird die Haupthandlung besser, spannender, zielgerichteter. Staffel 2 ist dabei leicht besser als die erste Staffel einer Serie, die mit Dominic West und Ben Whishaw auch gut besetzt ist und am Ende der jeweiligen Staffel eine Highlightfolge zu bieten hat. Dennoch wird die „The Newsroom” Qualität nie erreicht.



