The Good Mothers – Mütter in der Mafia. Review Miniserie (1. Staffel)

Basierend auf wahren Begebenheiten wird in dieser italienischen Drama-Miniserie das Leben von Frauen innerhalb der italienischen ‚Ndrangheta-Mafiafamilie berührend und emotional aufgeladen dargestellt. Für Aufruhr sorgt eine Staatsanwältin, die die Mafia über die Frauen angreifen möchte. Sie will die Frauen verhaften, ihnen Anreize geben, ihre Familien zu belasten (Zeugenschutzprogramme) und sie letztlich als Kronzeuginnen gewinnen, um gegen die Familie auszusagen.

Zu Beginn wird das Leben von Denise (die bald 18 wird) und ihrer Mutter Lea dargestellt, die offenbar bereits Jahre zuvor von der Familie geflohen sind, aber nun nach vielen Jahren (vielen Telefonanrufen und Drohungen der Familie) zurückkehren. Denise wird von ihrer Mutter separiert und im Ungewissen über ihr Verbleiben gelassen. Gleichermaßen wird sie fortan von ihrem Vater bzw. einem Gefolgsmann (in den sie sich natürlich verliebt) überwacht. In den weiteren Folgen wird mehr das Wirken der Staatsanwältin in den Vordergrund gerückt, die eine Mutter von drei Töchtern inhaftiert und zum Zeugenschutzprogramm überredet. Diese hat allerdings große Zweifel, ob das die richtige Entscheidung war und sie ihre Töchter mitnehmen kann, weil diese von der Mafia komplett indoktriniert scheinen. Eine weitere Mutter innerhalb der Mafiafamilie meldet sich zunächst freiwillig bei den Ermittlungsbehörden, bekommt aber daraufhin Probleme.

Die Serie ist sehr nah dran an den Figuren und verdeutlicht gut die internen Zusammenhänge einer Mafiafamilie, die Rolle der Frauen, das innere Drohkonstrukt mit vermeintlich fröhlicher Fassade vor knallharten Kontrollstrukturen. Diese Faszination Mafia entfacht eine gewisse Sogwirkung. Ich hatte mit mehr Ermittlungen gerechnet, bekam aber ein sorgsames Portrait der Familie mit guten Darstellerinnen. Teilweise etwas langatmig erzählt, wirkt die Miniserie in ihrer Handlung teilweise redundant, teilweise für Außenstehende schwerer zu verstehen. Dennoch bleibt die Geschichte nachvollziehbar, wenn auch frustrierend. Denn die Frauen müssen viel durchleiden, auch körperliche Gewalt, und zahlreiche seelische Grausamkeiten stehen für sie auf der Tagesordnung. 

Aufgrund der schwierigen Thematik eine Miniserie, die einen eher runterzieht. Man erhält starke Einblicke in das Innenleben einer Mafiafamilie und die Rolle der Frau, die Serie hat allerdings leider zu viele Makel, um sie vollständig empfehlen zu können.

77/100
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