The Fall – Serienmord aus Polizei und Täterperspektive. Review ganze Serie (Staffeln 1-3)

„The Fall“ ist eine Serie, die mehr Aufmerksamkeit und Zuschauer verdient hat. Im Zentrum steht eine klassische Polizei-Ermittlung gegen einen Mörder, der sich später als Serienmörder herausstellt. Der Clou: Die Handlung wird sowohl aus Sicht der Polizei als auch aus Serienmörder Sicht erzählt, den Täter kennt man von Anfang an.

Durch diesen Kunstgriff hebt sich die Serie angenehm von anderen Krimiserien ab. Auf der einen Seite folgen die Zuschauer vor allem Gillian Anderson als Detective, die von London nach Belfast entsandt wurde, um dort bei einem oder mehreren Mordfällen zu helfen. Während die Kollegen vor Ort nach 28 Tagen Ermittlungsarbeit noch wenig vorzuweisen haben und nicht wirklich an einen Serienmörder glauben, sieht Detective Superintendent Stella Gibson das ganz anders. Sie neigt dabei zu Alleingängen und somit kommt es im Verlauf der Serie immer wieder zu haarsträubenden, gefährlichen und spannenden Zusammentreffen. Mit wem? Mit dem Serienmörder, den wir schnell als Täter präsentiert bekommen. Verkörpert von Jamie Dornan, der zeigt, dass er tatsächlich gut schauspielern kann. In der Rolle des Familientherapeuten Paul Spector lebt er ein ganz normales Leben mit Frau und Kind, doch hinter der Fassade lauert bei ihm das Böse, der Trieb, Frauen ermorden zu müssen, ist stark in ihm.

Die ganze Serie umfasst eine Haupthandlung, das Katz & Maus Spiel der beiden Hauptfiguren bestimmt die Geschichte. Daher lohnt es sich diesmal nicht, speziell auf die einzelnen Staffeln einzugehen. Die BBC-Serie ist gut produziert, wobei Regie und Drehbuch, abgesehen von der cleveren Grundidee, nichts Überragendes zu bieten haben. Das fällt vor allem manchmal auf, wenn ein bisschen zu sehr auf Kommissar Zufall vertraut wird, um die Handlung voranzutreiben. Somit gibt es auch zahlreiche „Beinahe-Konfrontationen” und nicht jede Charakterhandlung ist zu 100% nachvollziehbar. Aber das hilft beim gelungenen Spannungsaufbau, die Serie versteht sich, neben der offiziellen Zugehörigkeit zum Krimi-Genre, nicht umsonst auch als Thrillerserie.

Faustpfand sind aber letztlich die beiden starken Darsteller und die schlaue Zweiteilung der Geschichte in Täter und Jäger. Eine Serie, die zumindest gefühlt in Deutschland zu sehr unter dem Radar lief.

84/100
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