The Capture – Deepfakes und die Frage nach der Wahrheit. Review Staffel 1

Ein Verschwörungsthriller mit Fokus auf digitalen Manipulationen (besonders Deepfakes) und Falschinformationen. Können Öffentlichkeit und Polizei nun auch Bildern, Videos und Tonaufnahmen nicht mehr trauen?

Dabei wählt die Serie den Blickwinkel des Verdächtigen, eines Soldaten, der zu Beginn vor Gericht freigesprochen wird, dann aber direkt in den nächsten Mordfall hereinschlittert und auch den der Hauptermittlerin, die aus der Terrorismusabwehr zum Morddezernat gewechselt ist.

Das Neue, das die Serie zeigen will, ist der Ansatz der digitalen Fälschung. Ein interessanter Ansatz in Zeiten von KI und Co. Die Grundproblematik für die Ermittlungsbehörden ist folgende: Man hat vermeintlich eindeutige Bild-, Ton- und Videobeweise, vielleicht sind diese aber gar nicht so eindeutig sind, wie sie ursprünglich erscheinen. Darauf aufgebaut wird eine mehrstufige, klassische Verschwörungstruktur. Schauspielerisch ist es in Ordnung, produktionstechnisch solide. 

Die Deepfake-Technologie wird etwas übertrieben, aber grundsätzlich will die Serie natürlich einen düsteren, dystopischen Blick in die Zukunft wagen. Das funktioniert auch ganz gut.Tatsächlich bleiben dabei aber natürlich gewisse Logikfragen offen, die die ganze Geschichte sehr konstruiert wirken lassen. Das Ende der 1. Staffel fand ich etwas unbefriedigend, so dass ich auch kein Interesse daran hatte die weiteren beiden Staffeln zu verfolgen. Wenn man imdb und Co. glauben darf, ist das aber durchaus ein Fehler, weil es danach besser wird. Ich persönlich bin mit dem dargestellten Verschwörungs-Deepfake-Setting nicht wirklich warm geworden, weil ich es als sehr oberflächlich und einfach dargestellt empfand. Die 1. Staffel ist insgesamt solide, hat aber klare Mängel, die mir etwas sauerer aufstießen, als es sein müsste.

73/100
Total Score
Nach oben scrollen