Hinter dem sperrigen deutschen Titel „Die Einkreisung”, den Netflix tatsächlich so verwendet, verbirgt sich eine Serienkiller-Mystery-Krimi Geschichte, die auf einem gleichnamigen Buch basiert. Mit Daniel Brühl, Luke Evans und Dakota Fanning in den Hauptrollen wurde als Setting das New York der späten 1890er Jahre gewählt.
Staffel 1: Die drei Hauptdarsteller bilden ein Kriminalteam, bestehend aus Psychologe, Journalist und Detektivin, die nun beauftragt werden die Serienmorde an einer ganzen Reihe von jungen, männlichen Prostituierten aufzuklären. Das Dreigestirn setzt dabei auf durchaus seltsame Methoden, etwas Profiling gibt es in Form des Psychologen Dr. Laszlo Kreisler (Brühl). Innerhalb der traditionsreichen Polizei gibt es allerdings Widerstand gegen die neuen Methoden, gegen eine weibliche Detektivin und auch gegen die Wahrheit, denn Korruption ist im Polizeirevier kein Fremdwort. Die Geschichte braucht zu Beginn etwas Zeit, um Fahrt aufzunehmen, die Geduld zahlt sich aber in einem starken Ende aus.
In Staffel 2 übernimmt die Kommissarin Sara Howard (Fanning) die Hauptrolle und erdet die Geschichte etwas. Diesmal geht es um Serienentführungen und den Mord an Säuglingen. Die Staffel beginnt stark und aufgrund des fiesen Themas durchaus schockierend. Es gibt zwar noch einen kleinen Hang zur Mystik, aber nun steht der Krimi klar im Vordergrund. Ein bisschen Lovestory, etwas aus dem Privaten der Ermittler, wird der Melange hinzugefügt. Eigentlich könnte die Staffel auch nach Folge 5 enden, aber die extrem einnehmende Performance von Rosy McEwen in ihrer ersten Rolle trägt auch die verbleibenden Folgen. Leider gibt es einige dämliche Charakterhandlungen, gerade von den Polizisten, bei denen ich mich fragen muss, wie sie jemals ihren Job erhalten konnten. Das ist wohl ein notwendiges Vehikel, um so manche Handlung voranzubringen. Das schwächt die zweite Hälfte leider etwas ab. Somit hat die Serie in der zweiten Hälfte der 1. Staffel und ersten Hälfte der 2. Staffel ihre besten Momente, die wirklich zu überzeugen wissen. Leider ist keine Staffel durchgehend konstant.
Die Kostüme und das ungewöhnliche, selten gesehene Setting sind die Stärken dieser Krimiserie mit ungewöhnlichem Touch. Die Darsteller überzeugen weitgehend, ohne Bäume auszureißen. Gerade Staffel 1 hat noch einen stärkeren Hang zum okkulten, während Staffel 2 etwas stärker auf eher klassischen Krimispuren wandelt. Krimifans können in diese ungewöhnliche, abgeschlossene Serie mal hineinschauen.



