Eine deutsche Serie, die ich zunächst im special interest Bereich einordnen wollte, da der musikalische Anteil vor allem zu Beginn doch sehr stilprägend ist. Hat aber doch am Ende zu viel mit Crime und kriminellen Organisationen zu tun, deswegen passt es hier besser.
Der Schauplatz ist Frankfurt. Hauptakteure sind Jinn, ein aufstrebender Rap-Beatproducer, auf den das Label Skyline Records aufmerksam wird. Bei Skylines entspinnt sich ein Gewebe aus vielen verschiedenen interessanten Figuren, an der Spitze Kalifa, der im Spannungsfeld zwischen Familie und Business die Rückkehr seines kriminellen Bruders händeln muss. Und schließlich Hauptakteurin Nr.3, die abgefuckte, beziehungsunfähige, hart arbeitende Polizistin, die der Kriminalität gegenüber steht. Themen sind bei allen durchgängig die Familien, ihre Dysfunktionalität, ihre Konflikte, die Loyalität, die Verbindung zum jeweiligen Job.
Vor allem der musikalische Part um Jinn und Skyline ist interessant dargestellt und bietet wirklich mal was Neues im Serienbereich, auch wenn es sicherlich eher romantisch-simpel dargestellt wird. Konträr dem Gegenüber steht der Kriminalteil, der eher klassisch erzählt wird. Anfangs noch gut und behutsam aufgebaut, nimmt es immer klassischere Züge an und man fragt sich konstant innerhalb der Story, warum niemand irgendetwas unternimmt um die – für alle Zuschauer und für alle Personen in der Serie – sichtbare Abwärtsspirale zu brechen. Das Ganze wirkt irgendwann extrem konstruiert, damit fast krampfhaft alle Charaktere irgendwie miteinander verbunden sind. Gewürzt wird diese ungelenke Erzählstruktur noch mit ein bisschen Kommissar Zufall und Kommissar Unfähig. Inszenatorisch, schauspielerisch und im Setting gibt es allerdings nichts zu meckern, sondern nur zu loben. Der Anfang ist stärker als das Ende, dass dann auch vieles sehr vage belässt. Komisch, da es nur eine Staffel gibt.



