„Rohwedder” ist eine deutsche Netflix-True Crime-Doku über den Mord am Treuhand-Chef Detlev Rohwedder im Jahr 1991. Die Doku stellt insgesamt 3 mögliche Theorien auf, wer und aus welchen Gründen Rohwedder ermordet haben könnte, der Mord gilt bis heute als ungeklärt, die 3. Generation der RAF reklamierte ihn allerdings für sich.
Die Treuhand wickelte damals nach der Wiedervereinigung die wirtschaftliche Eingliederung der ehemaligen DDR in die BRD ab, namentlich ging es vor allem um Verkäufe von Unternehmen an Privatpersonen. Um den Mord an Rohwedder zu erklären, nutzt die Dokuserie unterschiedliche Blickwinkel. Die Perspektive der Ostdeutschen Unzufriedenheit ist eine, die Beteiligung der Stasi eine andere. Insgesamt wird der gesamtgeschichtliche Rahmen der Ermordung immer wieder in den Vordergrund gerückt. Was passierte vor dem Mord, was danach? Wer waren Rohwedders-Feinde in Ost-und Westdeutschland? Wer profitierte vom Mord, wie war die ganzheitliche Stimmung rund um Rohwedder?
Die Interviewpartner sind durchaus hochkarätig. Der damalige Finanzminister Theo Waigel, ehemalige RAF-Terroristen, ehemalige hochrangige Stasi-Mitarbeiter, hochrangige BND-Mitarbeiter und eine ganze Reihe von qualifizierten Personen sitzen als Interviewpartner vor der Kamera. Die Doku konzentriert sich vor allem auf einen wütenden Ex-DDR Blick auf die Geschehnisse und verbindet das lose mit aktuellen Ereignissen aus rechten Kreisen. Insgesamt wirkt die Doku-Miniserie letztlich nicht ganz ausgewogen und auch nicht wirklich entlarvend, da sie keine klare Enthüllung liefern kann. Positiv gesehen, kann man sich eine eigene Meinung bilden, welche der Theorien man für die wahrscheinlichste hält.
Mit 4 Folgen à 40 Minuten ist „Rohwedder” recht kurz und über die Gesamtdauer interessant, mehr als solide ist sie allerdings leider auch nicht.



