Raised by Wolves – Roboter-Eltern auf einem fremden Planeten. Review Staffel 1

„Raised by Wolves” hat eine absurde Prämisse und ist letztlich ein Nischending. Seltsam, einzigartig und verworren, also etwas für mich, aber sicher nicht für jeden. Wenn ich die Genres zusammenfassen müsste, dann vielleicht so: „Die Melange aus Sci-Fi, religiösem Fanatismus und Fantasy ist schon ungewöhnlich.“ Bitte so vorstellen, als würde es auf dem DVD/Blu-ray Cover stehen.

Was Altmeister Ridley Scott im Piloten, der wohl besten Episode der ganzen Serie, präsentiert, ist absolut großartig. Das Worldbuilding ist klasse, der Look und die Inszenierung sind auf einem hohen Niveau und auch die Action enttäuscht nicht. Inhaltlich bewegt man sich tatsächlich in Territorien, die man so noch nicht gesehen hat. Es fühlt sich sehr frisch und einzigartig an, eine Eigenschaft, die auf dem heutigen Serienmarkt nicht zu unterschätzen ist. Leider kann dieses Niveau nicht gehalten werden.

Im weiteren Verlauf der Staffel bewegt sich alles mysteriös und stylisch weiter fort. Es gibt viele Parabeln auf unsere Gegenwart, viele Rückblenden ermöglichen die verwirrende Welt und ihre Charaktere besser zu verstehen. Der Knackpunkt der 1. Staffel kommt sicherlich nach der starken Folge 6, nach der es nur noch wirrer und mystischer wird. Viele der Figuren verfallen mehr und mehr dem Wahnsinn, Fantasy und Mystik verdrängen langsam die „Science“ aus der Fiction. Am Ende weiß weder der Zuschauer noch einer der Charaktere so wirklich, was gerade passiert.

Die 10. und letzte Episode von Staffel 1 erinnert in ihrer Absurdität fast an so etwas wie Twin Peaks Staffel 3. Da werden/sind sicher einige Zuschauer ausgestiegen, aber so wirklich unlogisch ist es tatsächlich am Ende nicht. Die letzte Folge ließ viele sehr frustriert zurück, ich war damit allerdings noch einigermaßen einverstanden und müsste die 2. und letzte Staffel eigentlich nochmal nachholen.

80/100
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