Prime Suspect – Helen Mirren als Vorreiterin weiblicher Kommissare. Review Staffeln 1-3

Aufgrund ihres Erfolgs bei den Kritikern (BAFTA, Emmy) und der Zuschauerschaft gab es einige weitere Miniserien, in denen Helen Mirrens Charakter andere Fälle lösen muss. Ich sah mir die ersten 3 Staffeln an, hier eine detailreiche Aufschlüsselung des ersten Falls, aber generell sind die Staffeln qualitativ recht ähnlich.

Schauspielerisch ist die Serie sehr gut, gerade Helen Mirren ist ganz fantastisch. Der überbordende Sexismus gegen ihre Person ließ mich zunächst vermuten, dass die Serie in den 60er Jahren angesiedelt ist, aber nein, es sind die 90er, in denen Frauen in Führungspositionen bei der Polizei offenbar immer noch massiv unterrepräsentiert und ihre Person vorurteilsbehaftet waren. Sie tritt dem allerdings stark entgegen und ist auch smart genug, um sich clever durch den Fall durch zu manövrieren, gegen all die Widerstände, die von allen Seiten kommen. In einem Subplot wird auch gezeigt, dass das in ihrem Privatleben wiederum zu Problemen führt. Es handelt sich bei diesem ersten Fall nicht um eine Tätersuche, der Täter wird schnell präsentiert, sondern um eine gute Beobachtung des Zusammensetzen eines Puzzles. Für eine Fernsehserie gefiel mir die dynamische Kamera mit ihren längeren Einstellungen sehr gut, sie trug aber nicht zwingend zu einem schnellen Pacing bei. Insgesamt mag ich den Fall und die Darsteller. Die Serie macht aus heutiger Sicht nichts Neues, sondern zeigt letztlich einen soliden Kriminalfall. Wenn man allerdings die Vorreiterrolle und (feministische) Symbolkraft mit einbezieht, dann verstehe ich auch höhere Wertungen.

80/100
Total Score
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