Auf den ersten Blick mit „Stranger Things” zu vergleichen, wandelt „Paper Girls” doch eigentlich auf ganz anderen Spuren. Zeitreisespuren.
Vier 12-jährige Zeitungsausträgerinnen werden im Jahr 1988 eines Nachts in die Zukunft gezogen. Nach einem wirren Kampf gegen irgendwelche Wächter, wobei ihnen von irgendeiner Zeitreisebrigade geholfen wurde, werden die vier Mädchen nach und nach mit ihren Zukunfts-Ichs konfrontiert. Der Teil der direkten oder indirekten Konfrontation mit der eigenen Zukunft auf verschiedenen Zeitebenen ist der starke Teil von „Paper Girls”. Wäre da nur nicht die Haupthandlung, die die Charaktere auch gerne mal vergessen, um sich den eigenen Zukunftssorgen zu widmen. Gerne hätten sie den auch länger vergessen dürfen, aber letztlich drängt sich die Geschichte mit Wächtern und Rettern immer mal wieder in den Vordergrund.
Der Zeitkonflikt wirkt zu Beginn sehr wirr, ein bisschen doof und fast albern. Die gar nicht mal so guten, teils überdrehten, CGI-Effekte tun ihr Übriges, dass die Serie nicht zwingend hochwertig aussieht. Zur Handlung werden auch noch ein paar Mechs hinzugefügt und auch die Logik wird eher klein geschrieben. Dann gibt es noch ein paar Anwandlungen des Versuchs aktuell zu wirken und noch ein bisschen Kubrick Fantum (sehr gut). Am Ende kommt dabei eine seltsame Melange namens „Paper Girls” heraus, die durchaus etwas hat, aber leider nicht vollends überzeugen kann. Die forcierte Verbindung zu „Stranger Things” war aus Marketing-Gründen vielleicht sinnvoll, weckte aber auch falsche Erwartungen.



