„One-Punch Man” ist DIE Meta-Anime-Serie, die einige gelungene Actionelemente bietet und sie mit einer großen Portion Satire, Parodie und Comedy verbindet. Denn der große Superheld der Geschichte Saitama trainierte drei Jahre lang hart (mit 100 Kniebeugen, 100 Liegeschützen, 100 Sit-Ups und einem 10km Lauf pro Tag), so dass er nun der krasseste und stärkste Mensch aller Zeiten ist, der seine Gegner mit einem einzigen Schlag besiegt. Er ist damit die perfekte Antithese zu so vielen Superhelden.
„One-Punch Man” basiert auf einer Mangareihe, die bereits seit 2009 veröffentlicht wird und spielt in einer Fantasywelt, in der es diverse Monster und Superhelden gibt. Doch Saitama leidet sehr darunter, dass er einfach keinen würdigen Gegner findet. Nach einem Schlag ist jeder Gegner besiegt. Er ist daher etwas depressiv und möchte endlich eine wahre Herausforderung finden und darüber hinaus auch von den Massen geliebt werden. Aber beides stellt sich als sehr schwierig heraus, was an seiner sehr speziellen Art, seiner Glatze und auch an seinem Kostüm liegt. Da trifft es sich gut, dass der Cyborg Genos auf Saitama trifft, ihn um Hilfe bittet und zu seinem Schüler werden möchte, wie man es aus zahlreichen Animes kennt. Doch auch die Herausforderungen des Cyborgs kann Saitama schnell meistern, die beiden suchen stattdessen in der Hero Association nach Anerkennung, wodurch sie zahlreiche andere Superhelden kennenlernen.
Die Serie ist eine Meta- oder Parodie-Serie zu so vielen Animes und dem Superhelden-Genre im Allgemeinen und deren typischen Handlungssträngen. Anfangs trifft Saitama in fast jeder Folge auf den neuen großen Bösewicht, der ganze Städte vernichtet und große Reden schwingen will. Doch während bei „Dragon Ball Z” ein Kampf über 13 Folgen hinweg erzählt und die Motivation der einzelnen Kämpfer 8-mal wiederholt wird, sagt Saitama nach einer einminütigen Rede des Bösewichts wahlweise „Bla bla bla“, „mach mal schneller, das kann sich ja keiner merken“ oder Ähnliches. Dann gibt es aufs Maul und Saitama ist wieder depressiv, da ihm niemand das Wasser reichen konnte.
Die Serie ist sehr schnell getaktet, das hohe Tempo führt zu einer unterhaltsamen Serie, mit hübsch anzusehenden Kämpfen – die allerdings ultimativ antiklimaktisch sind. Die Episoden wirken manchmal etwas fragmentiert, die übergeordnete Haupthandlung ist zunächst kaum zu erkennen und bewegt sich im Hintergrund. Stattdessen regiert die Absurdität eines glatzköpfigen Superhelden, der viel zu stark für diese Welt ist und mit allen Action-Fantasy-Anime Klischees bewusst bricht. „One-Punch Man” funktioniert sicherlich besser für Leute, die tiefer in den Anime- oder Superhelden-Bereich eingetaucht sind und die alle möglichen Anspielungen verstehen. Auch ich hatte bereits meinen Spaß mit der Serie, hatte allerdings nach Staffel 1 auch das Gefühl alles gesehen zu haben. Vielleicht werde ich Staffel 2 (und mehr) nachholen, bisher sah ich nur die sehr unterhaltsamen, quatschigen und teilweise lustigen 12 Episoden à 25 Minuten der 1. Staffel.



