Mr. Mercedes – Adaption des Katz-und-Maus-Spiels von Stephen King. Review Staffel 1

„Mr Mercedes” basiert auf der Bill Hodges Romantrilogie von Stephen King und teilt seinen Namen mit dem ersten Teil der Buchreihe. Doch für King untypisch handelt es sich – zunächst – um eine klassische Kriminalgeschichte ohne übernatürliche Elemente. Ich bespreche nur Staffel 1, da ich zu Beginn von Staffel 2 von der neuen Handlung vor den Kopf gestoßen wurde und deshalb frühzeitig aufhörte.

Zwei Jahre vor der Haupthandlung fuhr ein Killer mit einem gestohlenen Mercedes in eine Menschenmenge vor einer Jobbörse und tötete dabei 16 Menschen. Überraschenderweise konnte diese Amoktat nie aufgeklärt werden, auch nicht vom hauptverantwortlichen Detective Hodges (Brendan Gleeson), der sich mittlerweile in Pension befindet. Doch der Fall von damals lässt den frustrierten Säufer nicht los und insofern kommt es fast gelegen, dass der damalige Killer den alten, aber durchaus versierten Cop versucht in den Wahnsinn zu treiben. Der offensichtliche Psychopath Brady (Harry Treadaway) versucht Hodges zu verhöhnen und ihn letztlich zum Suizid zu bewegen. Die 10-teilige erste Staffel erzählt dabei sowohl aus der Sicht des pensionierten Jägers als auch aus Killer-Sicht, wobei natürlich beim Killer einige verstörende Szenen dabei sind.

Insgesamt sind die Figuren alle etwas eindimensional gezeichnet, gerade die Helfer vom Detektive fallen teilweise negativ auf, dennoch ist Brendan Gleeson in der Hauptrolle natürlich ein Genuss und auch Justine Lupe („Succession”) als Holly kann überzeugen. Auch die düstere Atmosphäre dieser Kriminalgeschichte kann durchaus punkten. Doch nach dem starken, schockierenden Piloten ist das Pacing im Verlauf der Geschichte etwas zu langsam, die Mitte wirkt regelrecht zäh. Die letzten 3-4 Folgen der 1. Staffel reißen es in Sachen Spannung und harten Szenen allerdings heraus, der Abschluss ist gelungen.

Ich hatte danach durchaus Interesse an den beiden Folgestaffeln, aber meine Erwartungshaltung wurde leider schnell gebrochen, sodass ich sage: Man kann die Serie mit Staffel 1 auch beenden, da es danach in ganz andere Richtungen geht. Ich habe mir noch die ersten beiden Folgen der 2. Staffel angeschaut und danach entschieden, dass die Serie nichts mehr für mich ist. Denn es wird auf einmal übernatürlich, was bei Stephen King natürlich nicht ungewöhnlich ist, allerdings überaus seltsam wirkt, wenn bereits eine erste Staffel komplett irdisch erschien und ohne Übernatürliches auskam. Das kann man der Serie nicht wirklich vorwerfen, weil sie eben auf einer Romanvorlage basiert, aber mir wurde es leider so schnell  „zu blöd“, sodass ich die Serie abbrach. Vielleicht trifft dieser Genrewechsel bei manchen aber auch genau den richtigen Nerv. Ich kann somit nur Staffel 1 bewerten.

75/100
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