Lupin – Französische Netflix Interpretation mit Omar Sy. Review Staffeln 1&2

Basierend auf den Geschichten von „Gentleman-Gauner“ Arsène Lupin, nimmt in dieser französischen Netflix Produktion ein großer Fan der Bücher (gespielt von Omar Sy) de facto seine Rolle ein und spielt ein paar der bekannte Raube nach oder nimmt sie als Grundlage.

Tiefe erhält die Serie durch eine in Rückblenden erzählte Geschichte aus dem Jahr 1995, wo es vornehmlich um den Vater der Hauptfigur geht, der ein Collier gestohlen haben soll. Die ganze 1. Staffel (nur 5 Folgen) befasst sich grundsätzlich mit der Aufarbeitung der Vergangenheit und den Implikationen für die Gegenwart. Dabei haben die Einzelfolgen immer ihre eigene Dramaturgie, werden aber von einem großen Ganzen zusammengehalten.

Insgesamt erhalten wir eine solide, recht vorhersehbare Serie mit bewusst klassischen (altbackenen?) Raubszenarien, die durch die Familiengeschichte in Vergangenheit und Gegenwart durchaus aufgewertet wird. „Lupin” ist recht unterhaltsam, gerade wenn man über die ein oder andere Logikfrage hinwegblicken kann (schlimm in Folge 5). Die offiziell 2. Staffel (eigentlich Teil 2 der 1. Staffel) hat zu Beginn eine Folge, die direkt die Logikproblematik aus Folge 5 aufgreift und auf die Spitze treibt. Danach plagen den Verlauf der 2. Staffel klassische Probleme der Mitte einer Staffel, inhaltlich wird auf der Stelle getreten. Immerhin ist der Showdown am Ende schön inszeniert und besinnt sich auf die Stärke der gezeigten Durchführung von lang geplanten Coups. Insgesamt ist die zweite Staffel etwas schwächer als die 1, aber mit zufriedenstellendem Abschluss. Generell kann man die beiden auch als eine Staffel ansehen.

Eine dritte Staffel gibt es bereits, eine vierte soll mindestens noch folgen. Ich bin aber erstmal ausgestiegen nach Staffel 2.

75/100
Total Score
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