Kurzreviews zu den Themen Wasser und Strand: Vigil, Hochwasser, The Crossing

„Vigil – Tod auf hoher See” ist eine BBC/Arte Serie, in der eine Polizeibeamtin einen Todesfall auf einem geheimen Atom-U-Boot untersuchen soll. Nachdem an Bord die Entscheidung getroffen wurde Seeleuten in Not nicht zu helfen, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen Mord an dem Besatzungsmitglied handeln könnte. Weil das Atom-U-Boot weiterhin auf Patrouille bleiben muss, kann das Boot nicht im Hafen anlegen. Stattdessen wird die Kommissarin Amy Silva (Suranne Jones) an Bord gebeten, um Nachforschungen anzustellen. Schnell stellt sich heraus, dass es sich wohl um eine Vergiftung handelt oder vielleicht fremde Mächte am Werk sind. Die Szenen im U-Boot sind weitestgehend überzeugend, sie vermitteln ein schönes Gefühl von Enge. Doch sobald sich die Handlung wieder an Land bewegt und das Privatleben und die Beziehung von Silva mit ihrer Kollegin und Freundin Kirsten (Rose Leslie) im Mittelpunkt steht, verliert die Story viel. Denn genau dieses gefangene, unangenehme Gefühl wird durchbrochen. Das verwässert für mich leider die ganze Serie und verhindert das Aufsteigen an die Oberfläche in höhere Seriensphären. Ich sah nur Staffel 1.

Bewertung: 70%

Hochwasser ist eine polnische Serie über das Oderhochwasser 1997, speziell in Breslau/Wroclaw. Eine Hydroexpertin wird vom Krisenmanagement hinzugezogen, aber natürlich hört niemand ordentlich auf sie, so dass es doch zur Katastrophe kommt. Einige Haupt- und Nebenhandlungsstränge runden das weitgehend stimmige Bild gut ab. Es gibt eine dysfunktionale Hauptfigur mit Drogen & Familienproblemen, den Mann vom Land, der seine Heimat unter allen Umständen verteidigen will, aber das wirklich Wichtige vergisst, und einen Haufen Vollidioten in Machtpositionen. Das ist alles schon mal da gewesen, bleibt oberflächlich und ist weder sonderlich tiefgründig noch clever, aber es läuft so durch. Wie die Flut, die in den Flut- und Überschwemmungsszenen selbst ganz gut dargestellt ist. Die Serie ist durchaus interessant, allerdings sicher auch kein „Must-See”.

Bewertung: 70%

The Crossing ist eine light Sci-Fi Serie, die sich Teile ihres Plots mit „Beforeigners” teilt. Eines Tages werden 450 Menschen an einem Strand in den USA angespült. Nur ein Bruchteil überlebt. Die Überlebenden behaupten 180 Jahre aus der Zukunft zu kommen aus der sie fliehen mussten. Das klingt spannend, oder? Ja, doch die Prämisse ist leider besser als das, was dabei herauskommt. Die Serie fühlt sich an wie eine typische US-Produktion, die auf Sat 1 vor fast 20 Jahren hätte laufen können. Schauspieler von einer hinteren Liste, zum Teil schon peinliche Actionsequenzen, doofe Handlungen, der ganze Aufbau einer Szene oder einer Folge ist altbacken. Dabei ist die Serie weder schlecht noch billig produziert, aber sie fühlt sich so unglaublich nach Standard an – trotz ihrer theoretischen Sci-Fi-Handlung, aus der die Handlung viel zu wenig macht. Weil die Handlung an einigen Stellen Konsequenz beweist und die Grundthematik interessant ist, wollte ich die Serie dennoch erwähnen. Doch leider ist mir ein wichtiger Plotpunkt zu unlogisch dargestellt, sodass es am Ende nicht für eine höhere Bewertung reicht.

Bewertung: 68%

70/100
Total Score
Nach oben scrollen