Jujutsu Kaisen – Den Finger des Dämonenkönigs verschluckt… Review von Staffel 1 des Fantasy-Action-Spektakels

„Jujutsu Kaisen” ist eine ganz wilde Nummer. Der Anime basiert auf der gleichnamigen Mangaserie, die von 2018-2024 erschien, und bietet eine Abenteuer-Fantasy-Actionserie mit Dämonen. Der Anime umfasst aktuell bereits 2 Staffeln, es sollen allerdings noch weitere folgen, ich sah bisher nur Staffel 1 und bekam dabei starke „Dragon Ball Z”-Vibes.

Der Oberschüler Yuji Itadori ist ungewöhnlich stark, aber ansonsten recht normal. Er kümmert sich in seiner Freizeit um seinen kranken Opa und frequentiert den Okkultismus-Club seiner Schule, in dem die Gruppe ein sogenanntes Fluchobjekt untersucht. Eines Tages wird Megumi, ein Schüler der örtlichen Jujutsu-Schule der Magie, damit beauftragt das Fluchobjekt zur Akademie zu bringen, weil von ihm Gefahr ausgehen könnte. Doch der Fluch manifestiert sich und bildet eine spezielle Kampfzone, die außerhalb der normalen Realität zu liegen scheint. Innerhalb der Zone entscheidet sich Yuji – der gerade noch seinem sterbenden Großvater versprach Menschen zu helfen – in Megumis Kampf gegen den Dämon einzugreifen. Doch da er keine übermäßigen Kräfte besitzt, fällt ihm nur eines ein: Kurzerhand verspeist Yuji den Finger aus dem Inneren des Fluch-Amuletts und wird dadurch superstark. Doch leider wohnt nun der Dämonenkönig Sukuna in ihm und übernimmt manchmal die Kontrolle über seinen Körper… 

Bald darauf wird Yuji vollständig in den Bann der Kaisen-Akademie gezogen. Dabei entwickelt sich aus der relativ kleinen, absurden Dämonenfluchgeschichte eine weitaus größere Haupthandlung rund um das Wirken der Jujutsu-Akademien und der zahlreichen Studenten der Akademie. Die Studenten erhalten unterschiedliche Ränge und sind begnadete Kämpfer, die mit einer eigenen Fluchkraft gegen die bösen Flüche kämpfen, von denen es wiederum einige gibt. An dieser Stelle wurden für mich die „Dragon Ball” Parallelen deutlich, die mit „Battle Royale” (speziell „Panem”) gemischt wirken. Denn es handelt sich um Kämpfer von verschiedenen Schulen, die in einem Turnier gegeneinander antreten und ihre unterschiedlichen Superkräfte präsentieren, während alles beobachtet wird, aber auch wahre Dämonengefahren lauern.

Die Story ist absurd, aber nicht so wichtig. Man wird sofort in diese groteske Welt hineingesogen. Denn das Pacing der Serie ist zu Beginn sehr temporeich, ständig gibt es Actionsequenzen, ständig wird sich geprügelt. Die interessante Handlung rund um Flüche und Dämonen tritt nach den ersten 7 Folgen Feuerwerk etwas auf die Bremse und entscheidet sich stattdessen den Fokus und sein Charakterensemble zu erweitern. Ab diesem Zeitpunkt wird „Jujutsu Kaisen” klassischer. Das ist nach dem großartigen Start etwas enttäuschend, weil es dann auch Fillerfolgen gibt und sich einiges nach (unnötig) aufgeblasener Handlung anfühlt. Alles in allem ist das große Turnier der verschiedenen Schulen ein großes Durcheinander, dass allerdings weiterhin einige Highlightfolgen in seinen insgesamt 24 Episoden der 1. Staffel zu bieten hat.

Zusammenfassend ist „Jujutsu Kaisen” ein Fantasy-Action-Abenteuer-Spektakel, das von vielen unterschiedlichen Animes inspiriert scheint und eine gewisse Person Wahnsinn ausstrahlt. Klingt diese Mischung sehr seltsam? Vielleicht, aber letztlich ist die Serie in ihrer ersten Staffel überwiegend unterhaltsam, stark inszeniert und gut animiert (gezeichnet). Somit möchte ich die Serie vorsichtig empfehlen, zumindest wenn man mit Dämonen, Action oder Dragon Ball etwas anfangen kann.

81/100
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