Hatufim – Lohnt sich das Homeland Original? Review ganze Serie (Staffeln 1&2)

Die israelische Originalserie zu „Homeland” fokussiert sich auf zwei statt einem Heimkehrer und legt den Fokus mehr auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft. Kurz zum Inhalt für die Personen, die beides nicht kennen: Nach 17 Jahren in syrischer Gefangenschaft kommen Uri und Nimrod zurück nach Israel in Folge eines Gefangenaustauschs. Natürlich schwer traumatisiert und nicht vorbereitet auf das was vor ihnen liegt.

„Homeland” basiert auf der israelischen Serie „Hatufim” und übernimmt sogar einige Charaktere komplett. Allerdings verdichtet das amerikanische Remake mehrere Figuren und ihre familiären Konstellationen zu einer und verfolgt darauf basierend einen deutlich stärkeren CIA/Terrorismus Pfad als das Original. Letztlich unterscheiden sich die beiden Serien daher stark, so dass man auch die eine problemlos schauen kann, wenn man die andere bereits kennt. Denn auch die beiden dargestellten Konflikte und Kriege sind schließlich unterschiedliche.

Hatufim setzt den Schwerpunkt in Staffel 1 vor allem darauf, wie die Rückkehrer und auch ihre Frauen und Familien mit dieser unverhofften Wiederkehr umgehen. Zusätzlich wird auch der Fokus auf Yael gelegt, deren Bruder Amiel weiterhin in Gefangenschaft verblieb oder sogar verstorben ist. Im Mittelpunkt stehen somit viel mehr das Drama und Beziehungen untereinander als der Spionage-Aspekt, der bei Homeland im Vordergrund steht. Aber keine Sorge, liebe Spionage-Fans. Den gibt es hier dennoch, aber in kleinerem Umfang.

Die beiden Staffeln gehen nahtlos ineinander über und erzählen dieselbe Hauptgeschichte. Die mit 10 Episoden bestückte Staffel 1 dümpelt in der Mitte ein bisschen vor sich hin, die Handlung wird aber von einem guten neuen Plotpunkt zu Beginn der 2. Staffel belebt. Auch die zweite Staffel ist allerdings mit ihren 14 Folgen etwas zu lang, dennoch bleibt man bei der Stange und wird mit einem doch recht sinnvollen Ende belohnt. 

Insgesamt ist „Hatufim” eine schöne Serie, die das Thema wirklich vollumfassend (zumindest im zivilen Raum) betrachtet. Als Kritikpunkt fiel mir der fehlende Wille zur Kommunikation auf, der teilweise gar schmerzhaft auffällig ist. Warum auch einfach mal miteinander reden, um Probleme zu lösen? Aber das Telefon oder irgendein Äquivalent klingelt dann schon immer im Moment, wo man etwas Wichtiges sagen will. Das sind allerdings letztlich kleinere Mäkel. Insgesamt hat die Serie leichte Pacing Probleme, aber wer Drama und Familienschwierigkeiten vor dem großen Hintergrund des Terrorismus und der Terrorabwehr etwas abgewinnen kann, wird hier nicht enttäuscht.

81/100
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