Die schwedische Krimi Miniserie „Genombrottet“, die seltsamerweise keinen deutschen Titel wie „Der Durchbruch“ oder „Die Genanalyse“ erhalten hat, erzählt dramatisiert von einem wahren Doppelmord in Schweden im Jahr 2004, der erst 16 Jahre später auf ungewöhnliche Weise aufgeklärt wurde.
Ein wenig bekommt es somit den „True Crime“-Anstrich, aber es handelt sich bei Weitem um keine Dokumentation oder eine dezidierte Nacherzählung des Falles, da auch die Familienleben der zahlreichen Charaktere immer wieder in den Vordergrund gestellt werden.
Ehrlicherweise hätte die Miniserie von etwa 150 Minuten für mich auch als Film von 100 Minuten gut oder sogar besser funktioniert. Nach dem schockierenden Start, dem Doppelmord, bei dem auch ein kleiner Junge ermordet wird, verläuft die Ermittlung schnell im Sande und die Leben der Beteiligten plätschern so dahin (meist ins Negative). Gerade Folge 2 ist wirklich langatmig, bis dann endlich viele Jahre später ein neuer Ansatz für die Ermittlung gefunden wird: Genanalyse. Durch eine möglichst flächendeckende Analyse können Verwandte des Täters ermittelt werden, so zumindest die Theorie. Doch funktioniert dies auch?
Eigentlich sind nur der Beginn und die letzte Folge ganz sehenswert. Der Rest in der Mitte ist eher belanglos. Deshalb wirkt die Serie allgemein recht bedächtig, langatmig, manchmal auch etwas langweilig. Der neue Ermittlungsansatz ist hingegen ganz interessant. Kann man machen, man kann in der Zeit stattdessen aber auch einfach einen guten Film schauen.



