„Generation V” ist das fast unvermeidliche Spin-Off zur Erfolgsserie „The Boys” bei dem der Fokus auf der Superhelden-Universität liegt, die den Nachschub zu der Superhelden-Truppe der „Seven” oder generell für Vought liefern soll. Die klassischen Comedy-,Action- und Parodieelemente werden mit einem Teeniedrama angereichert. Doch schmeckt am Ende der blutige Spinoff Cocktail? Schon.
„Gen V” kann zwar mit einigen guten Gastauftritten punkten, etabliert aber darüber hinaus einen komplett neuen Cast. Die Handlung spielt etwa nach der 3. Staffel von „The Boys” und konzentriert sich zunächst mehr auf die klassischen High School/Young Adult Versatzstücke. Man will dazugehören, es gibt jede Menge Romanzen, Freundschaften, Feindschaften und Rivalitäten. Konkret ist die Geschichte überraschend klein, eine ganze Schar von Möchtegern-Superhelden, die von ihren Eltern zweifelhafterweise Compound V gespritzt bekamen, in der Hoffnung, dass sie gute Superhelden-Kräfte entwickeln, versammelt sich an der Vought Schule. Dort sollen ihre Kräfte in geregelte Bahnen geführt werden, damit sie in der Zukunft zur neuen Elite des Landes heranwachsen. Doch schon bald bemerken einige Schüler, dass mit der Schule etwas nicht stimmt. Die klassische Handlung wird mit einer Geheimlabor-Story verknüpft, es werden Experimente durchgeführt und die Helden müssen dem auf die Schliche kommen. Die Story scheint aber auch für die Hauptserie Relevanz zu haben, was ein Pluspunkt ist.
Zu diesen Inhalten kommt der unverkennbare Stil der Reihe, sowohl visuell als auch bei der Comedy. Absurd blutige Splatter-Sequenzen, viele Gedärme, viele sehr effektreiche und imposante Sequenzen, auch eine große Penisszene konnten sich die Macher nicht verkneifen. Insofern ist das alles solide heruntergespielt. Insgesamt werden typische Versatzstücke des Genres mit typischen „The Boys”-Versatzstücken kombiniert. Auch diese 8 Episoden der ersten Staffel hängen erzählerisch in der Mitte etwas durch, aber die beiden finalen, actiongeladenen Folgen runden die 1. Staffel gut ab. Mal sehen, wie viele Staffeln noch folgen werden (eine 2. ist für 2025 angekündigt).
Insgesamt ist „Gen V” sicherlich nicht überragend und auch schwächer als die Hauptserie, weil die Charaktere weniger überzeugen können. Aber als Fan von „The Boys” kann man dem Spin-Off auch eine Chance geben.
