„From“ ist eine Horror-Mysteryserie, die mich sofort an Wayward Pines erinnerte. Schauplatz ist eine US-amerikanische Kleinstadt mit Sheriff und Co., die sehr penibel darauf achtet, nachts in Häusern zu sein, die Fenster zu verdecken und zu verriegeln. Doch warum nur?
Dank der mörderischen Cold Opener Sequenz in Folge 1 wissen die Zuschauer bereits, wohin die Reise geht. Im Gegensatz zur vierköpfigen Familie Matthew, die mit ihrem Wohnwagen unterwegs ist, jedoch von einem auf der Straße liegenden Baum gebremst und daraufhin durch eine Kleinstadt umgeleitet wird. Dort jedoch das Unvorstellbare: Egal, wie oft sie hinten aus dem Örtchen wieder herausfahren, sie kommen vorne wieder herein, sie sind in einem örtlichen „Loop” gefangen. Irgendwann werden sie darüber aufgeklärt, dass niemand den Ort verlassen kann und sie sich nun in das System einzuordnen haben, aber übrigens: Da sind halt nachts Monster. Die sehen so aus wie Menschen, reden einem gut zu, dass man sie ins Haus lassen soll (wie Vampire) und sie werden nur durch mysteriöse Talismane auf Distanz gehalten.
Natürlich gibt es immer mal wieder Blödbacken, die sich von den seltsam grinsenden Monstern (wie in den „Smile”-Filmen) in Menschengestalt bezirzen lassen, dann schnell wegschnabuliert werden und andere in Gefahr bringen. Im Fokus steht allerdings der allzu klassische Aspekt solcher Survival-Serien mit der großen Aufgabe, eine Gesellschaft zu organisieren mit Regeln, Moral und Vernunft. Natürlich führt dies zu Zwistigkeiten unter den Dorfbewohnern (inklusive Handgemenge mit ungewollten perfekten Kehlenschnitten… Schnarch). Doch der große Mysteryaspekt bleibt der spannende Teil der Handlung. Denn natürlich hat jeder eine Theorie, wie diese „Loop-Anomalie” der Stadt überhaupt zu Stande kommen kann. Einige hören Stimmen, andere wollen einen Funkturm bauen, um mit Außen zu kommunizieren, andere wollen graben, weil sie feststellen, dass der Strom nirgends hinläuft. Im Kern steht daher die Frage: Was geht hier eigentlich ab?
Nach gutem Beginn, flacht die 1. Staffel in der Mitte etwas ab, hat in Folge 7 die Actionfolge und widmet sich erst wirklich in der 10. und letzten Episode der Frage, was dort wirklich passiert. Insgesamt hatte ich eher das Gefühl, hingehalten zu werden. Nochmal der „Wayward Pines“ Vergleich: Hier passieren ähnliche Dinge, aber der große Reveal findet bereits in Staffel 1 statt und dann geht es darum, wie es weitergehen kann. Bei „From” habe ich bei diesem langsamen Aufbau das Gefühl, dass ich ewig nichts Substanzielles erfahren werde und mich stattdessen viel mit den relativ langweiligen Monstern und klassischen Figurenkonstellationen im Dorf beschäftigen muss.
Daher ist mein Interesse nach Staffel 1 etwas abgeflaut, ich habe keine große Lust auf so viele weitere Episoden, um am Ende zu einem vielleicht guten, vielleicht schlechten Reveal zu kommen. 3 Staffeln gibt es bereits, eine vierte ist in Arbeit. Vielleicht liege ich aber auch falsch und die Serie wird sich im weiteren Verlauf noch sehr lohnen, für mich war nach Staffel 1 (vorerst) Schluss.



