„Fatma” ist eine türkische, ziemlich absurde Krimidrama-Serie mit Racheplot und ungewöhnlichen feministischen Elementen. Die Putzfrau Fatma (Burcu Biricik) begibt sich auf die Suche nach ihrem Ehemann, der nach der Entlassung aus dem Gefängnis spurlos verschwunden ist und sie wohl nach dem Tod des gemeinsamen Kindes verlassen hat. Auf diesem Weg stolpert sie in eine Irrfahrt der Kriminalität, in die sie komplett hineingezogen wird. Inhaltlich möchte ich nicht mehr verraten. Ich möchte ansonsten nicht zu viel verraten.
Die türkische Netflix-Serie hat eine recht bescheuerte Prämisse und wandelt manchmal zwischen Fiebertraum, Wahnsinn und Nachvollziehbarkeit. Das Ganze ist garniert mit großen Emotionen und einem schnellen Pacing. Die insgesamt 6 Folgen à 40 Minuten nehmen nicht allzu viel Zeit in Anspruch, um diese verrückte Geschichte einer 35-jährigen Frau temporeich zu erzählen. Die ein oder andere Logikfrage sollte man sich nicht unbedingt stellen. Ich empfand „Fatma” als durchaus unterhaltsam, man bekommt eine doch recht einzigartige, ungewöhnliche Serie, die auch gute Wendungen zu bieten hat. Negativ fiel mir die Darstellung des „autistischen“ Jungen auf, aber vielleicht ist daran auch eher die Synchronisation schuld gewesen.
„Fatma” ist sicherlich kein „Bir Baskadir”, sondern versucht eher im Fahrwasser von „Ein guter Mensch” zu schwimmen. Diese Höhen erreicht „Fatma” natürlich nie, aber dennoch bekommt man eine unkonventionelle, durchaus spannende Serie mit ein paar Schockmomenten. Eine gewisse Sinnlosigkeit und Überinszenierung kann man der Serie vorwerfen, die Unvorhersehbarkeit steht wiederum auf der positiven Seite. Dass die Produktion nicht so wahnsinnig hochwertig aussieht, konnte ich verschmerzen. Die türkische Miniserie kann man sich als kleinen kurzweiligen Snack mal ansehen, muss man aber auch nicht.



