Dr. Death – True Crime mit einem Arzt als Täter. Review Staffel 1

„Dr. Death” ist ein True-Crime Dokudrama in anderen Milieus als sonst. Denn hier handelt es sich um Ärzte, die Verbrechen begingen. Nach dem Erfolg der 1. Staffel gab es wohl auch noch eine zweite, ich fokussiere mich auf die 1. Staffel über den realen Christopher Duntsch.

Wir begleiten einen jungen, vielversprechenden Neurochirurgen, die sich auf die Wirbelsäule spezialisiert hat, zu Beginn seiner Karriere. Doch diesmal hat die typisch wirkende Geschichte einen Haken, da es sich nicht um den klassischen Aufstieg eines jungen Arztgenies handelt, wie man es aus anderen Genres kennt. Denn dieser Arzt ist anders, er verstümmelt seine Patienten in regelmäßiger Häufigkeit, manche sterben, manche sind querschnittsgelähmt. Im Verlauf der Handlung fällt immer mehr Personen auf, dass die ganzen verfehlten Operationen doch nicht normal sein können. Letztlich landen die Vorwürfe endlich auch bei Figuren mit Einfluss und speziell zwei Ärzte und eine Assistentin der Staatsanwaltschaft machen es sich zur Aufgabe Dr. Death endlich aufzuhalten. Das gestaltet sich allerdings als deutlich schwieriger, als es zunächst scheint oder sein sollte. Die Handlung klingt an einigen Stellen deswegen etwas zu fantasievoll, weil man die Unfähigkeit und das Vertuschen gar nicht glauben mag. Aber es ist ein realer Fall aus den 2010er Jahren in den USA.

Die Serie hat alle Zutaten um ein wirklich großer Wurf zu sein. Vor allem der Cast ist stark besetzt mit Joshua Jackson, Christian Slater, Alec Baldwin, Anna Sophia Robb. Die Produktion und Bildsprache sind mindestens solide und auch an nötigen Stellen durchaus hart. Dennoch schafft es die 1. Staffel nicht den Fall gelungen zu konstruieren, was wohl vor allem an den verschiedenen Zeitebenen liegt. Es laufen so viele Ebenen parallel ab und es wird so häufig gesprungen, dass man am Ende zwar dennoch alles soweit mitbekommt, den Sinn dieser sprunghaften Erzählung allerdings nicht versteht. Ich bin mir nicht sicher, ob eine chronologische Erzählung der Geschichte nicht sogar einfach besser gewesen wäre, aber so war es definitiv so zerstückelt wie die Wirbelsäule von so manchem Patienten. Die unnötige Komplexität der Zeitebenen wirkte eher wie ein Selbstzweck, als wie eine sinnvolle Entscheidung. Leider kann das Drehbuch, bei dem die Dialoge zum Teil leider nicht über Floskeln und Klischees hinausgehen, die Serie nicht retten. 

Eine ärgerliche Serie, da viel Potential verschenkt wurde. Denn in Teilen (gerade gen Ende) ist Staffel 1 wirklich gut, in anderen Teilen allerdings leider gar nicht. Die wirklich interessante, schockierende Grundstory und ein starkes Ensemble, ergibt am Ende leider keine Topserie. An Staffel 2 hatte ich deshalb kein großes Interesse mehr, sie wird gemeinhin auch als schlechter bewertet.

73/100
Total Score
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