„Don’t F**k with Cats” ist eine True Crime-Doku aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel, die überraschende Ausmaße annimmt. Innerhalb der 3-teiligen Miniserie wird von einer Online-Gemeinschaft erzählt, die sich bildete, um einen Mann zu finden, der ein Video seiner Tat online stellte. Der Inhalt des Videos: Der Mord an zwei kleinen Katzen, der Täter spielte zunächst mit ihnen, danach erstickte er sie. Mit dieser Grausamkeit wollte eine Online-Gruppe den maskierten Täter nicht davon kommen lassen, so dass sie kollektiv seine Identität ermitteln wollten. Doch im Verlauf geraten auch Menschenleben in Gefahr.
Die Doku-Miniserie bietet einen ganz anderen Ausgangspunkt als viele andere Vertreter des Genres. Folge 1 stellt zunächst Deanna Thompson und John Green in den Mittelpunkt, die von dem grausamen Akt an den Katzen berichten und davon erzählen, wie sie in folgedessen ein Online-Netzwerk mittels Facebook-Gruppe aufbauten um den Täter zu überführen. Dabei wurden das Ursprungsvideo sowie der Raum analysiert, so dass die Hobbyermittler allmählich die verschiedenen Puzzleteile zusammensetzen konnten. Daraus entwickelt sich ein klassisches Katz-und-Maus-Spiel, dem sich ab Folge 2 auch klassische Ermittlungsbehörden anschließen und die Katzen vielleicht eine späte Rache erhalten sollen. Denn der Täter scheint darüber hinaus auch mit einem Mordfall in Kanada in Verbindung zu stehen.
Der andere Ansatz ist sehr interessant und spannend, da die kollektive Kraft des Webs mal im positiven Licht dargestellt wird. Mit den Ermittlern wird die Serie etwas klassischer, sie ist aber durchgängig unterhaltsam und man ist verwundert, wie sehr der Fall noch eskaliert. Insgesamt ist „Don’t F**k with Cats” eine gute Doku mit einem seltsam-unpassenden Ende (die letzten 2 Minuten). Einige Interviewpartner sind sehr passend ausgewählt und geben einen hervorragenden Blick entweder auf die Webkultur oder auch ins direkte Umfeld von Täter und Opfer. Wenn man von den ewig ähnlichen True-Crime Serien gelangweilt ist, eignet sich diese Serie hervorragend für einen anderen Blickwinkel.



