Die Ibiza Affäre – Wenn der Politiker mit der Fake-Oligarchin kokst. Review Miniserie

„Die Ibiza Affäre” ist eine 4-teilige Miniserie über das verrückte Treffen eines Politikers, der dachte, mit einer russischen Oligarchin zu sprechen. Die Zusammenkunft war allerdings fingiert, wurde aufgezeichnet und die Aussagen darin führten letztlich zum Bruch der österreichischen Regierungskoalition von ÖVP und FPÖ. Sky spendiert diesem Vorfall eine vierteilige Doku-Dramaserie mit verschiedenen Zeitebenen und einem sehr speziellen Stil.

Die Miniserie basiert auf einem gleichnamigen Sachbuch von SZ-Journalisten. Die Geschichte behandelt den politischen Untergang des rechtsnationalen FPÖ-Politikers Strache im Jahr 2020 aufgrund der titelgebenden Ibiza-Affäre und wie es zu diesem Treffen überhaupt kommen konnte. Dabei werden dokumentarische und erklärende Inhalte (à la „Big Short”) eingebaut, hinzu kommt eine Heistmovie-Romanze, die beim Planen des Treffens deutlich wird und auch etwas klassische Arbeit von Journalisten (man denke an „Spotlight”). Das ergibt eine wilde Mischung, auch der absurden Comedy ist die Serie nicht ganz abgeneigt, das liegt allerdings vor allem an dem kuriosen Thema. Die Umsetzung und Inszenierung ist gut gelungen, die Schauspieler waren für mich durch ihren Akzent ab und an schwerer zu verstehen und agieren etwas karikaturesk, aber letztlich ergibt sich ein recht stimmiges Bild.

Am Ende kann man sich die Frage stellen, ob es eine Fiktionalisierung der Ereignisse überhaupt brauchte. Ich wusste nach der Serie nicht mehr als nach den Artikeln in der Süddeutschen oder im Spiegel. Insofern war die Geschichte kaum informativ, allerdings zumindest recht unterhaltsam. „Die Ibiza Affäre” ist eine nischige Miniserie, die mittlerweile längst überholt ist und eine Geschichte aus der fernen Vergangenheit erscheint. Nachholen muss man sie nicht zwingend.

75/100
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