Eine Buchverfilmung des gleichnamigen Romans von Søren Sveistrup, der als Creator der sehr angesehenen Krimiserie „Kommissarin Lund“ bekannt ist.
Erwartungsgemäß bekommt die Zuschauerschaft eine ziemlich klassische Nordic-Noir-Krimiserie mit zwei Hauptermittlern, die ihre eigene schwere Vergangenheit oder Gegenwart bewältigen müssen und dabei von einem größeren Ermittlungsteam unterstützt werden. Die beiden werden zu einem Mord gerufen, bei dem einer jungen Mutter eine Hand abgetrennt wurde, daneben steht ein kleiner gruseliger Kastanienmann (die ich jetzt nach der Serie noch viel gruseliger als davor fand). Das wird verwoben mit einem alten Fall aus den 80ern und auch mit einem bereits gelösten Entführungs-Mordfall der Tochter der Sozialministerin der dänischen Regierung. Da ist er wieder, der typisch dänische Nordic-Noir Politik Subplot.
Die Serie beginnt sehr gemächlich, baut dann aber eine schöne Stimmung auf und wird ab Folge 2 auch dynamischer. Schauspieler und Produktion sind typisch für das Genre, dadurch auf einem hohen Niveau. Leider hat die Serie aber 1-2 große Probleme: Es ist alles sehr konstruiert und vor allem viel zu vorhersehbar. Die falschen Fährten ziehen überhaupt nicht, es kann nicht sein, dass ich bei einer 6-folgigen Serie bei Folge 2 den Täter kenne und mir beim Anfang von Folge 3 den Showdown ausmalen kann. Zudem sind die Charaktere an einigen Stellen unnötig dämlich und der schon benannte konstruierte Zufall muss helfen. Wer diese Probleme nicht hat – und das weiß man letztlich erst nach der Ansicht – der bekommt einen soliden Krimi, der auch spannend ist. Für mich war es leider etwas zu sehr Malen nach Zahlen, wodurch ich leider keine höhere Bewertung geben kann.



