Der Fall Alex Schwazer – Von Doping, Korruption und Rivalitäten. Review Doku-Miniserie

„Der Fall Alex Schwazer” ist eine italienische Doku über die komplizierte Dopinggeschichte rund um den italienischen Geher Alex Schwazer. Weiterhin bin ich überzeugt davon, dass „Gehen“ eine absolute Quatsch Sportart ist, aber das steht hier nicht zu Debatte, es geht um Doping, das ganze System von EPO-Ärzten, über den IAAF und die WADA bis hin zu persönlichen Fehden. Um es kurz anzureißen: Alex Schwazer gewinnt (sauber) Gold in Peking, später wird er des EPO-Dopings überführt. Er kehrt nach einer Sperre in den Sport zurück, doch er wird später erneut gesperrt. Aber ist es diesmal berechtigt?

Die Doku selbst ist relativ tendenziös im Sinne von Schwazer gestaltet. Das kann man natürlich damit begründen, dass das einfach die korrekte Seite ist oder auch damit, dass am Ende gezeigt wird, wer alles angefragt wurde, aber kein Interesse an einer Beteiligung hatte. Jedenfalls ist der private Alex Schwazer Teil, der sich viel um ihn als Person und seine (mentalen) Probleme dreht, recht groß. Gerade in Folge 1. Danach wird das Tempo allerdings glücklicherweise erhöht. Insgesamt sind die „Ermittlungsergebnisse” der Doku sehr schockierend und lassen die (klassisch korrupten) Sportverbände, aber leider auch die Anti-Doping-Agenturen in keinem guten Licht erscheinen. Das russische Staatsdoping ist auch kurz Thema, als klar wird, dass so viele in der Sportszene davon schon lange wussten, bevor Hajo Seppelt es für die Öffentlichkeit aufdeckte. Zudem werden innerhalb der 4-teiligen Miniserie auch die persönlichen Rivalitäten innerhalb des italienischen Verbandes mit allerlei Skandalen porträtiert.

Insgesamt ist „Der Fall Alex Schwazer” keine wirklich gut gemachte oder großartige Doku, aber das Thema ist ziemlich spannend. Gerade wenn man Interesse an korrupten Sporthaufen und Doping hat, wird die Doku-Miniserie dennoch nicht enttäuschen.

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