Death’s Game – Wenn der Tod zwölf 2. Chancen gibt. Review Miniserie

Inhaltlich fühlte ich mich bei der 8-teiligen Miniserie in Sachen Wahnsinn der Story an Animes erinnert, die häufiger verrückte und absurde Welten zu bieten haben, aber Death’s Game ist eine Realverfilmungen mit zahlreichen CGI-Effekte. Doch genug um den heißen Brei herumgeredet, worum geht es denn eigentlich? Unsere Hauptfigur Choi Yi Jae (Seo In-guk) entschließt sich in der heutigen Gegenwart zum Selbstmord, nachdem er beruflich in einer Sackgasse steckt, das nicht verarbeiten kann und sich von seiner Freundin trennt. Doch das Ende so mancher Geschichte ist diesmal der Beginn, denn er wird in einer Art Zwischenwelt vom Tod höchstpersönlich, in weiblicher Gestalt (Park So-dam, „Parasite”), begrüßt. Sie ist nicht glücklich darüber, dass er sich in seinem Abschiedsbrief über den Tod lustig gemacht hat und zwingt ihn dazu, ein grausames Spiel zu spielen. Choi Yi Jae springt in der Folge in insgesamt 12 verschiedene Personen, deren Tod kurz bevorstehen soll, er übernimmt quasi deren Körper kurz vor der Katastrophe. Der sadistische Plan von Madame Tod sieht vor, dass er dadurch die schlimmen Tode und die Schmerzen der Betroffenen am eigenen Leib spürt, somit noch mehr leidet und für seinen Selbstmord büßt. Choi Yi Jae hat aber auch die (theoretische) Möglichkeit, den Tod seiner neuen Persona abzuwenden und dann als die jeweilige Person weiterzuleben, somit hat er einen möglichen Notausgang. Doch dies erscheint zu Beginn relativ witzlos, weil er beispielsweise beim ersten Mal in einem brennenden Flugzeug erwacht. 

Diese Grundstory ist für das „Spiel des Todes” vor allem ein Vehikel, um pro Folge oder teilweise nur pro Sequenz innerhalb einer Folge zahlreiche verschiedene Genres zu bespielen. Die Hauptthemen und verschiedenen Genres umfassen das Drama rund um Mobbing & Gewalt in der Schule, Gangster-Action, Serienmörder, Romance, ein Cop-Krimi und in der Mitte gibt es noch einen starken Antagonisten. Im Laufe dieser Reise lernt Choi Yi Jae einiges über sich und die anderen Menschen. 

Letztlich beweisen die Macher ein feines Gespür und große Qualitäten, weil sie in fast allen Genres die richtigen Knöpfe drücken und eine überzeugende Teilstory abliefern. Die Haupthandlung in der Zwischenwelt rund um den Tod und den Selbstmörder ist etwas seltsam und mehr zweckdienlich für den Rest der Geschichten, aber letztlich auch vollkommen in Ordnung. Die Miniserie gibt einem kaum Zeit zum Atmen und zum Akklimatisieren, weil man stets in neue Settings hineingeworfen wird. Somit entsteht ein wilder Mix, der visuell in Ordnung ist und teils stark overacted wirkt, was allerdings in diesem ohnehin schon hochgradig absurden Fantasysetting ganz gut funktioniert.

Leider konnte mich die letzte Folge nicht ganz überzeugen, ansonsten hätte ich die Serie sogar noch etwas besser bewertet. Doch auch so bleibt eine stets unterhaltsame, ziemlich einzigartige Serie, die sich in Look & Feel von vielen anderen Serien gekonnt abhebt.

82/100
Total Score
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