Deadwind – Finnische Krimiserie, die sich steigert. Review ganze Serie (Staffeln 1-3)

Eine finnische Krimiserie. Die Polizistin Sofia Karppi steigt 2 Monate nach dem Tod ihres Mannes wieder in den Polizeidienst ein. Alte Stelle, aber natürlich ein neuer Kollege und ein neuer Fall warten auf Sie, die sich mit ihren 2 Kindern auch genügend familiären Problemen ausgesetzt sieht.

Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt in Staffel 1 auf einem Windkraftforscher und dessen Bestrebungen eine neue Wohnanlage zu errichten. Natürlich kreuzen sich die Wege in einem Kriminalfall einer Frau, deren Leiche am Strand gefunden wird. In Staffel 2 sind wir dann eher im Drogenmilieu und in der Politikbranche unterwegs.

Eine solide produzierte Serie, schauspielerisch absolut in Ordnung. Die Zeitlupe wird gerade in Staffel 1 auffallend zu viel verwendet, wie auch ohnehin zu viel Zeit in Staffel 1 auf unnötige Nebenhandlungen verschwendet wird. In den insgesamt 12 Folgen gibt es teilweise komplette Fillerfolgen, wo auch mal eine Folge lang komplett eine falsche Spur verfolgt wird und davon danach nie wieder geredet wird. Dazu werden die Familienverhältnisse weiter thematisiert, wovon vieles redundant ist. Auch die seltsame Ablehnung, die Kollege Sakari Sofia anfangs stark spüren lässt, und dann irgendwann aus dem Nichts komplett verflogen ist, wirkt seltsam. Der Fall selbst ist eigentlich nicht schlecht, aber komplett aufgebläht. Die Twists am Ende scheinen fast nur den Selbstzweck zu erfüllen. Dennoch sind die Figuren das Faustpfand einer Serie mit einigen Schwächen.

Die interessanten Figuren helfen sehr bei der 2. Staffel, die mit 8 Folgen deutlich stringenter und besser gestrickt ist. Der Fall ist kompakter, persönlicher und auch die Locations sind abwechslungsreicher und sehen meist tatsächlich ganz gut aus. Nicht alles ist komplett logisch, ganz seltsam wirkt, wie zwischen Folge 4 und 5 beispielsweise etwas zu fehlen scheint. Insgesamt lohnt sich die 2. Staffel allerdings, eine klare Verbesserung. Die Frage ist eben nur, ob sie sich so sehr lohnt, dass man sich dafür auch die recht schwache 1. Staffel ansehen möchte. Schwer zu beantworten, denn am Ende ist Staffel 2 ein solide gestrickter Kriminalfall, aber auch nicht viel mehr als das.

Staffel 3 ist die wohl beste und letzte Staffel der Serie. Hier werden zwar ein wenig zu mechanisch alle Checkboxen der Krimiserien, z.B. direkte Verwicklung von Angehörigen oder Hauptpersonen selbst in den Fall, Symbolmorde, Rache, persönliche Beziehungen und Co. abgehakt, aber die Melange ist dennoch gelungen. Die wieder 8 Folgen haben ein gutes Pacing und auch wenn die Logik nicht die erste Geige spielt und es aufgrund der Checkboxen teilweise zu durchsichtig ist, bietet sich zusammenfassend ein unterhaltsames Schauspiel, dass die Serie letztlich gut beendet.

72/100
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