Das Rad der Zeit – Wirre Verfilmung des Fantasyklassikers. Review Staffel 1

Die breite, aufgefächerte Erzählweise zu Beginn ist für mich Nichtkenner kaum nachvollziehbar, man bekommt immer nur Bruchstücke hingeworfen, die man nicht versteht. Nach dem ersten großen Showdown beginnt die Serie dann mit Exposition und erklärt, worum es eigentlich geht. Alle Jahre wieder wird ein Drache wiedergeboren, der sich dann entweder entscheidet, den dunklen König zu stürzen und die Welt zu retten oder mit ihm gemeinsame Sache macht und die Welt in tiefes Unglück stürzt.

Schon bald teilen sich unsere Hauptcharaktere (Headliner ist Rosamund Pike) alle auf, damit man sie besser kennenlernen kann und auch für die Welt und die verschiedenen Völker wird sich ein bisschen Zeit genommen um Worldbuilding zu betreiben. Jedoch nicht ausgiebig, sondern immer nur knapp, damit man die Völker kennenlernt. In der Mitte der Staffel gibt es ein Highlight mit dem „Professor“ (Álvaro Morte) aus „Haus des Geldes”, der einen mächtigen Fake-Drachen spielt, eine der interessanten Storylines der ersten Staffel. Ansonsten widmet sich die Handlung der Frage, wer aus der Protagonistenriege denn  dieser ominöse wiedergeborene Drache ist. Letztlich ist es der offensichtliche, der sich nicht an Videospiellogik hält und sich erstmal aufpowert, sondern am Ende unvorbereitet zum Boss geht. Was dann wirklich enttäuschend dämlich war.

Mich konnte die 1. Staffel letztlich leider nicht überzeugen. Sie wirkt überfrachtet, es könnte zu viel Stoff für zu wenig Zeit gewesen sein. Der roter Faden lauert teilweise nur im Verborgenen, teilweise passieren die storyrelevanten Entscheidungen gefühlt zufällig und ohne große Gravitas. Für mich als Neuling wurde der Einstieg in der Serie nicht gerade leicht gemacht, oder es lag an mir. Ganz unterhaltsam sind die Spezialeffekte, gerade in den Kampfszenen. Diese Szenen sind weitgehend cool, man sieht, wo das Amazon-Geld hingeflossen ist. Dennoch sehen die Kräfte nicht schlecht, aber irgendwie etwas cheesy aus.

„Das Rad der Zeit” ist klassische Fantasy, mit tausenden Fraktionen, einer großen Welt und der Magie. Wer grundsätzlich Fantasy-Fan ist, wird in der Serie sicher etwas finden, was gefällt, wobei die erzählerischen Mängel deutlich sind. Angeblich soll es nach der 1. Staffel deutlich bergauf gehen, mein Interesse ist in Staffel 1 unter die Räder geraten.

72/100
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