„Atypical” ist eine Drama-/Comedy-Serie mit Sitcom Vibes in 30 minütigen Folgen. Im Zentrum stehen der autistische 18-jährige Sam und seine Familie. Inhaltlich befinden wir uns bei den klassischen Themen wie Highschool, erste Liebe, Eheprobleme, Schulwechsel, Freunde, Eltern-Kind-Beziehung und Geschwisterkonflikte.
Die Serie beginnt mit der Thematik, dass der autistische Sam (Keir Gilchrist) nun eine Freundin suchen möchte, was er der Familie stolz verkündet. Die Familie reagiert darauf mit leichter Sorge, aber auch Unterstützung. Daraus entwickelt sich eine klassische High School Geschichte, die mit einem Familiendrama verbunden wird. Besonderheit der Serie, die sie von den ganz klassischen Serien abhebt. ist eben der autistische Sam, dessen spezieller Blickwinkel gleichzeitig für komödiantische Momente sorgen und zum Nachdenken anregen soll.
Die einzelnen Episoden erzählen meist ihre eigene kleinere Geschichte, die sich dann ins große Ganze einbettet. Leider entstehen dadurch teilweise arg vorhersehbare Episoden oder auf der Gegenseite sehr seltsame Charakterentwicklungen. Ab und an dreht sich die Beziehung von Person A zu Person B in einer Folge zu schnell um 180 Grad, damit man daraus wiederum neue Geschichten für kommende Episoden entwickeln kann. Das greift leider die Glaubwürdigkeit an. Das Thema einer Ehekrise ist in „Atypical” erfrischend etwas anders und interessanter als sonst dargestellt, aber im Endeffekt bleibt die Serie für mich doch zu sehr im klassischen Highschool Familien-Sitcom Korsett gefangen. Die spärlich voranschreitende Haupthandlung und die immer wieder neuen bekannten Themen Folge für Folge ließen mich irgendwann ermüden. Dabei half für mich auch nicht der relativ günstig aussehende Produktionswert der Serie. Die recht spärlichen Locations, wo alles wie Kulisse aussieht, sind wenig überzeugend.
Ich möchte die Serie nicht schlecht reden, bei einigen könnte sie vielleicht sogar komplett ins Schwarze treffen. Für mich reichte es aber nach Staffel 2.



