Alias Grace – Wahnsinnig oder berechnend? Review Miniserie

 „Alias Grace“ könnte man auch in den Krimibereich einordnen, ich halte den Bereich des Historiendramas, oder Dramas mit Krimielementen bei dieser fiktiven Biographie aber für passender. Es handelt sich um eine Verfilmung einer Novelle von Margaret Atwood, die einigen bekannt sein dürfte als die Autorin von „The Handmaid’s Tale“.

Die sechsteilige Miniserie erzählt vom Leben der Grace Marks als Dienstmagd im Kanada des 19. Jahrhunderts. Großer Aufhänger für ihre von ihr selbst erzählte Lebensgeschichte ist ein Doppelmord. Grace sitzt im Knast (seit rund 15-20 Jahren) und nun breitet sie ihr ganzes Leben vor einem Arzt aus. Dieser trifft sie um festzustellen, ob sie „wahnsinnig“ (schuldunfähig) ist und daher begnadigt werden sollte.

In einem typisch biographischen Stil wird mit einer ganzen Reihe von Rückblenden die Lebensgeschichte erzählt. Dabei bleibt zumeist unklar, wie viel der Story wirklich wahr ist, da Zeugen rar sind. Dennoch wird der Doktor immer weiter in den Bann von Grace gezogen und damit auch der Zuschauer. Ob das Ende letztlich gefällt, ist wohl sehr subjektiv. Produktionstechnisch und im Kostümdesign bekommt man genau das, was man erwartet, solide Kost. Bei Sarah Gadons tollen Schauspiel der Grace fallen die restlichen Figuren etwas ab, aber das ist auch Teil des Konzepts. Letztlich kann man die kurze Miniserie gut schauen, man bekommt auch noch etwas über das damalige Kanada mit, erhält aber letztlich nichts Weltbewegendes.

75/100
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