A Killer Paradox – Vielversprechender Beginn und dann? Review Staffel 1

„A Killer Paradox” ist eine koreanische Netflix-Serie, die interessant und gut beginnt, dann aber völlig den Faden verliert und seltsam konventionell wird. In Sachen Genres bietet die Serie etwas viel Comedy, gemischt mit harten Gewaltsequenzen, bis sie sich entschließt zum klassischen Polizei-Krimi mit Thrillerelementen zu werden.

Lee Tang (Choi Woo-sik) erhebt eines Tages in mehr oder weniger Notwehr seinen Hammer gegen jemanden – einen Serienkiller, wie sich herausstellt. Die Polizei ist ihm auf der Spur, er versucht das zu vertuschen und er wird erpresst. Darüber hinaus gibt es vielleicht auch noch eine übernatürliche Komponente, weil Lee Tang hinter die Fassade von „bösen Menschen” blicken kann, diese identifiziert und zur Rechenschaft zieht? Dieses Spannungsfeld herrscht zu Beginn der Serie. Danach gibt es einen Zeitsprung und die Hauptperspektive wechselt zum ermittelnden Kommissar, der versucht, die Fälle zu verbinden. Das Katz-und-Maus-Spiel erinnert in seinen guten Momenten an „Death Note”.

Der Anfang ist etwas karikaturistisch und wirkt überhöht, aber er hat seine eigene Identität und ist nicht uninteressant. Nach dem Zeitsprung wird die Handlung allerdings allzu klassisch, es wird ermittelt, aber die Zuschauerschaft weiß bereits längst, was geschehen ist. Deswegen ist das maximal langweilig. Damit man dennoch bei der Stange bleibt, werden eine ganze Reihe von anderen Charakteren eingeführt, die vielleicht auch „die Gabe” von Lee Tang haben oder zumindest anders ins Mosaik passen. Letztlich wirkt das alles recht ziellos und wirr, mit ab und an mal einer gelungenen Sequenz, die sich im sonstigen Morast befindet. 

Die letzte Folge ist immerhin einigermaßen versöhnlich. Der Look, die Produktion, einige Kamerafahrten, längere Sequenzen und Inszenierung sind in der Serie gut gelungen, doch leider bleibt die Story nach den ersten 2-3 Folgen von 8 Episoden auf der Strecke. Deswegen würde ich die Serie nicht zwingend empfehlen, aber sie besitzt eine gewisse Eigenart und versprüht einen Reiz, den sie allerdings nicht aufrechterhalten kann. Ich glaube nicht zwingend, dass es noch eine 2. Staffel geben wird.

70/100
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