„Good Girls Revolt” war eine der frühen „Amazon Original Series” und wurde leider bereits nach einer Staffel eingestellt. Die fiktionalisierte Geschichte, basierend auf wahren Begebenheiten von 1970, erzählt von Journalistinnen, die auf der Arbeit diskriminiert werden, weil sie den Herren der Redaktion nur als Copywriter zuarbeiten dürfen. Doch einigen ist dies nicht mehr genug und sie drängen auf Veränderungen.
Die Prämisse klingt aus heutiger Sicht geradezu absurd, aber die Serie behandelt wahre Begebenheiten. In den 60er Jahren wurde jeder Frau, die bei einem Nachrichtenmagazin angestellt war, ein Mann zugeordnet. Diesem durfte sie zuarbeiten, für ihn recherchieren, für ihn die Artikel auch schon mal vorschreiben, kurzum für ihn die Arbeit erledigen, doch am Ende stand eben nur der Name des Mannes unter dem Artikel. Eine Ungerechtigkeit, die vor allem der Hippie-angehauchten Petty (Genevieve Angelson) ein Dorn im Auge ist, im Laufe der Zeit zieht sie allerdings noch weitere Kolleginnen auf ihre Seite, wie beispielsweise die eigentlich konservative Jane (Anna Camp). Die Männer in der Geschichte reichen vom Unterstützer über den, der seine Privilegien nicht versteht, bis hin zum krassen Gegenspieler der Frauen und ihrer Ideen der Gleichberechtigung. Die Serie liefert darüber hinaus Einblicke in die Arbeitswelt in den USA der 60er Jahre und wird dabei häufig mit „Mad Men“ verglichen, weil sowohl die dargestellte Epoche, als auch der Arbeitsplatz und die Themen sich ähneln. Leider reicht „Good Girls Revolt” jedoch nie an diese Qualität heran, sie ist aber dennoch sehenswert.
Die Hauptgeschichte der Serie ist interessant, die Nebenhandlungssträngen rund um sexuelle Belästigung oder Sexismus am Arbeitsplatz fügen sich gut in die Haupthandlung ein, die Entwicklungen im Privatleben der Beteiligten sind mal interessanter und mal weniger. Teilweise nutzt die Serie zu viele Klischees, um die Handlung voranzutreiben und die 10 Episoden treten teilweise auffällig auf der Stelle, weil das Tempo nicht durchgehend hoch ist und die Geschichte erst in einer starken letzten Episode gut zusammenläuft. Nach dieser Folge hatte ich allerdings gesteigertes Interesse an weiteren Staffeln, doch leider wurde die Serie ohne Aussicht auf Verlängerung in der Zukunft eingestellt. Schade.
Lohnt sich die Serie denn auch heute noch? Ich denke schon, man sollte nur nicht die Überserie erwarten und man hat leider das Manko, dass die Serie aufhört, wenn es so richtig spannend wird.



