Weil sich die britische Serie „Humans” und die russische Serie „Better Than Us” thematisch so stark ähneln, habe ich mich für ein kurzes Doppelreview entschieden. Fazit: „Humans ist besser“, der kulturell andere Ansatz an ähnliche Themen bei „Better Than Us“ kann aber auch spannend sein.
In beiden Serien geht es um Roboter, die dem Menschen nachempfunden sind und „dienen“ sollen. In der britischen Serie liegt der Fokus sehr stark auf einer Familie und die Welt ähnelt unserer Gegenwart. Es geht um die Selbstfindung der Bots, um ein eigenes Bewusstsein, um eigene Rechte. Wer das Videogame „Detroit: Become human“ gespielt hat, kennt schon einen großen Handlungsstrang. Das russische „Better than Us” spielt etwas weiter in der Zukunft. Die Welt ist dystopischer, es gibt einige hübsche Zukunftsideen. Der Science-Fiction Aspekt ist deutlich ausgeprägter als in der britischen Variante. Doch auch hier steht eine Familie im Vordergrund, diese wird aber in ein riesiges Konglomerat hineingezogen. Daraus entwickelt sich sogar überraschend eine Thematik, die auch an die Mafia erinnert. Mächtige Großkonzerne gegen Revolutionsgruppen bieten einen weiteren Handlungsstrang.
Im Kern weisen die beiden Serien zahlreiche Ähnlichkeiten auf, es gibt aber auch einige Unterschiede. Insgesamt ist „Humans” etwas philosophischer, „Better Than Us” etwas actiongeladener. „Humans” ist stringenter und fokussierter erzählt, „Better Than Us” fehlt gerade in Staffel 1 der rote Faden. Ich bevorzuge „Humans”, auch weil ich die Handlung und die Charakterentscheidungen dort besser nachvollziehen kann. Bei „Better Than Us” drehen sich die Charaktere teilweise so schnell um 180 Grad, dass es nicht mehr realistisch erscheint.
Beide Serien haben ihre Daseinsberechtigung und „Better Than Us”, das in Staffel 2 stärker wird, ist eine willkommene Abwechslung, da der kulturelle Hintergrund ein anderer ist. Dennoch bleibt „Humans“ in der Gesamtkomposition deutlich besser. „Humans” gebe ich 80% und eine klare Empfehlung, „Better Than Us“ 72%.



