„Devs” ist eine Science-Fiction Mystery Miniserie mit seltsamen Krimi- und Thrillerelementen von Alex Garland (Ex Machina), der sich erneut in seinem Lieblingsfeld um Maschinen, Menschen, Supercomputer, Quantenmechanik und Physik, Philosophie, Vorbestimmungen und Co. bewegt.
Die Geschichte beginnt mit einer recht spannenden ersten Folge. Mitten im Wald steht eine riesige Figur des Mädchens Amaya. Sie ist die verstorbene Tochter des Tech-Entrepreneurs Forest (Nick Offerman), der dort das Projekt „Devs“ ins Leben gerufen hat und das Mekka der Branche zu sein scheint. Der Fokus liegt aber zunächst auf den Mitarbeitern, speziell dem Paar um Sergej und Lily (Sonoya Mizuno). Sergej hat ein wichtiges Meeting mit den Firmengranden Forest und Katie (Alison Pill mit einer sehr einnehmenden Performance), woraufhin er in den Kern des „Devs-Projekt” zur Mitarbeit eingeladen wird. Scheinbar arbeitet man an der Visualisierung der Vergangenheit und vielleicht auch der Zukunft. Leider geht dabei etwas schief. Lily ist danach stark an der Aufklärung dessen interessiert, während viele andere vertuschen wollen.
Überraschender Beginn für Garland, denn in der ersten Folge und den folgenden scheint sich eher ein Krimiplot zu entwickeln. Der Zuschauer weiß, wer die Schuldigen sind, aber Lily muss die Hintergründe noch selbst entdecken. Das ist tatsächlich etwas sehr lahm und langatmig, weil man als Zuseher schon viel mehr weiß und man zu den philosophischen Kernthemen vorerst nicht kommt. Dazu ist das Grundsetting etwas doof. Diese Riesenfigur ist wirklich hanebüchen und das CGI sieht nicht wirklich gut aus. Deutlich besser wird die Miniserie, wenn sich die Handlung speziell um das Projekt Devs dreht. Vergangenheit, Zukunft, Determinismus, Multiversen, Laplaceschen Dämon, alles Schlagworte, die aber mit Leben gefüllt werden. Das Thema ist später High Science-Fiction, also keine Raumschiffe, sondern philosophische Fragen und Denkanstöße. Hier verstehe ich dann langsam die Vergleiche zu „Dark”, auch wenn „Devs” nie diese Qualität erreicht.
Das Hauptproblem der Miniserie ist das Pacing und das „Drumherum“, was nicht mit dem Supercomputer selbst zu tun hat. Die ganzen Handlungsstränge mit Geheimdiensten, Polizei und Krankheiten vortäuschen helfen dabei genauso wenig wie eine gewisse Eindimensionalität der Charaktere. Dennoch wird es nie wirklich langweilig, weil an den richtigen Stellen krasse, konsequente Entscheidungen getroffen werden. Ab Episode 6 wird die Serie stärker, die aus meiner Sicht zu einem interessanten Ende führt, auch wenn ich mich nicht schlau genug für alles fühle.
Letztlich habe ich „Devs” gerne geschaut, gerade im Fokus auf das spannende Kernthema weiß die Miniserie zu überzeugen. Der große Wurf ist Garland mit dieser Serie aber leider nicht gelungen, weil es dafür zu viele kleinere Makel gibt.



