„Shining Girls” ist ein wilder Mix aus Mystery, Zeitreise und Serienmörder-Geschichte mit ein bisschen journalistischem Nachforschen. In den Hauptrollen spielen Elisabeth Moss, Wagner Moura (Narcos) und der ewig junge Jamie Bell.
Kirby (Moss) wurde Jahre zuvor von einem Angreifer per Messer aufgeschnitten, dabei wurde etwas in ihr zurückgelassen. Sie arbeitet als Archivarin bei einer Zeitung und dabei fällt ihr auf, dass es einen aktuellen und zahlreiche ältere Fälle gibt, die ähnliche Merkmale aufweisen. Die gleichen Schnittwunden, immer wurde etwas im Körper der jungen Frauen zurückgelassen. Diese absurden Geschichte versucht sie gemeinsam mit Reporter-Kollege Dan (Moura) an die Öffentlichkeit zu bringen. Gleichzeitig verändert sich immer wieder ihre Realität im Kleinen, mal ist sie mit Dan liiert, mal hat sie einen geringfügig anderen Job, was immer wieder zu großer Verwirrung führt. Wer der Serienkiller ist, ist für den Zuschauer nie zweifelhaft, warum er das tut, bis zum Ende hin.
Der Beginn der Serie wirkt ziemlich wirr und erschwert es, in die Geschichte hineinzufinden. Insbesondere der Kunstgriff, dass sich die Leben der Hauptfiguren immer wieder vermeintlich zufällig und zu jedem gewünschten Zeitpunkt geringfügig ändern können, was zur kompletten Verwirrung der Figuren selbst führt, ist für mich der eine Kunstgriff zu viel, den es nicht gebraucht hätte. Dadurch wird immer nur Verwirrung und Ziellosigkeit gestiftet, die die Folgen und Geschichte auf der Stelle treten lassen. Die Serie wird dann besser, wenn sie sich aus ihrem Verwirrungs-Wirrwarr befreit und sich in Richtung Auflösung bewegt. Wenn man endlich die Beweggründe versteht und auch die Art und Weise, wie und wodurch die Zeitreise möglich ist, dann ist das tatsächlich sogar interessant und spannend.
Inhaltlich erinnerte es mich anfangs ein wenig an „Dark” mit Morden auf verschiedenen Zeitebenen, es erreicht aber nie dessen Komplexität oder Genialität. Stattdessen bleiben die Dinge am Ende doch sehr „einfach” und werden an irgendeiner Stelle einfach nicht weiter erklärt. „Shining Girls” funktioniert durchaus als Mystery-Zeitreiseserie, die Charaktere blieben trotz der guten Schauspieler aber eher blass. Dennoch ist die Serie in der zweiten Hälfte sehenswert und Freunde von „Elisabeth Moss schaut grimmig in die Kamera“ werden am Ende auch belohnt.



