Die ganz seltsame britische Comedyserie, die ich sehr im O-Ton empfehlen möchte, trifft schon mehr meine Humorfarbe, da sie vor allem aus der schieren Absurdität der Ausgangssituation und ihren depressiven Figuren ihre Komik speist.
Die Serie spielt in England und basiert auf den Comics mit dem noch unzensierten Titel „The end of the fucking world”. Sie erfuhr damals beim Erscheinen der ersten Staffel durchaus einen kleinen Netflix-Hype. Die Prämisse ist wirklich seltsam: James (Alex Lawther) denkt, er wäre ein Psychopath, weil er gerne Tiere tötet. Doch das ist ihm nicht mehr genug, er beschließt für den richtigen „Thrill” einen Menschen zu töten. Dafür erscheint ihm die rebellische Alyssa (Jessica Barden), die selbst mehr als genügend Probleme zu haben scheint, sehr gerne provoziert und alles hasst, genau die richtige Person zu sein. Doch die beiden freunden sich zunächst etwas an, ehe Alyssa vorschlägt gemeinsam ihren Vater zu suchen, James sieht das als gute Gelegenheit sie irgendwann umzubringen. Daraus entwickelt sich ein Roadtrip der beiden, auf dem viel dummer, absurder Scheiß passiert, die Figuren sehr „edgy” handeln und reden. Die Dialoge werden sich nur so um die Ohren gehauen, der britische Akzent von Alyssa mit ihrer stets abfälligen Stimme trifft genau ins Schwarze. Der schwarze, teils wirklich bösartige Humor wird nur noch von der Skurrilität der fortlaufenden Handlung übertroffen. Darüber hinaus hat die Serie auch eine überbordende Melancholie zu bieten, da beide Hauptcharaktere wirklich unzufrieden mit ihrem Leben sind. Teilweise ist es spaßig, teilweise traurig, aber die 1. Staffel endet furios.
Staffel 2 ist nochmal düsterer und trauriger als Staffel 1. Nach dem starken Ende von Staffel 1 findet die 2. Staffel zu Beginn leider nicht so recht zu sich und wird sehr melancholisch. Das liegt natürlich daran, dass sie sich komplett der vormaligen Stärke (dem Zusammenspiel der beiden Hauptcharaktere) beraubt. Die zweite Staffel setzt weniger auf Gags und Humor, jedoch weiterhin viel auf Skurrilität und darüber hinaus auf eine depressive Gesamtstimmung. Das Schmunzeln versiegt schneller, das Lachen bleibt im Halse stecken. Leider sucht Staffel 2 etwas zu lange nach ziellos nach dem und findet erst wieder in den letzten beiden Episoden zu sich. Diese beiden Folgen sind allerdings wirklich stark und auch überraschend emotional.
Eine sehr ungewöhnliche Serie, die man mal gesehen haben sollte, wenn die dargestellten Themen nicht zu sehr abschrecken.



