American Vandal – Absurde True Crime Parodie. Review ganze Serie

„American Vandal” erschien in einer Zeit des absoluten True Crime-Hypes. Es handelt sich um eine Mockumentary, also eine fiktive, satirisch-parodistische Pseudo-Doku. In diesem Fall werden die klassischen Crime-Dokus auf Netflix wie z.B. „Making a Murderer“ als Grundlage genommen.

Die Serie überhöht bewusst die extrem düstere Machart der True Crime-Serien, stürzt sich dann aber weniger auf Schwerverbrechen, sondern äußerst triviale „Verbrechen”. Dabei wird vor allem das pubertäre, „einfache” Humorzentrum angesprochen. Doch warum darum herum reden? In Staffel 1 wird der Fall aufgeklärt, wie und von wem 27 Penisse auf die Autos der Lehrer einer High School gesprüht werden konnten, zahlreiche Zeugen werden vorgeladen, viele Personen interviewt, viele Verdächtigungen ausgesprochen. In der ekligeren Staffel 2 beschäftigen wir uns mit einer Reihe von Verbrechen an einer katholischen High School, die mit Kot in Zusammenhang stehen. Staffeln sind ähnlich stark.

Zu einer gelungenen Parodie gehört natürlich auch, dass man sich ernst nimmt. Somit wird die Absurdität der Situation nicht aufgebrochen, die Beteiligten und Interviewpartner handeln stets so, als würde es sich um einen Mordfall handeln. Diese hochgradig absurde Melange kann man mögen, oder nach kurzer Zeit für zu dumm befinden. Manchmal trifft der Humor besser, mal schlechter, mal ist das Dargestellte wirklich ganz widerlich, teilweise funktionieren überraschenderweise auch emotionale Momente. Letztlich nutzt „American Vandal” checklistenartig alle klassischen Plots von True Crime Dokumentationen und fusioniert sie mit infantilen Humor. Ich habe viel geschmunzelt und den Kopf geschüttelt, aber auch viel gedacht: Jetzt wirds langsam zu doof. Dennoch finde ich diese ungewöhnliche Serie durchaus sehenswert.

79/100
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