Eine weitere Netflix-Serienkiller Serie basiert auf dem realen Charles Sobhraj, der in den 70er Jahren in Asien Banken überfiel und zahlreiche Touristen ermordete, während er die Fassade eines Juwelenhändlers aufrechterhielt.
Die Serie fokussiert sich dabei sowohl auf die/den Täter, als auch auf den/die Suchenden. In diesem Fall ist es (recht untypisch) zunächst nicht die Polizei/Interpol, sondern der niederländische Diplomat Knippenberg, der die Verfolgung aufnimmt, nachdem zwei junge niederländische Touristen in Sophrajs Falle gegangen waren.
Zu Beginn helfen die vielen Zeitsprünge (teilweise auch bei gleichen Lokalitäten) und der Fokus auf so manche eher unwichtige Figur nicht dabei gut in die Serie hereinzukommen. Wenn man mit dem realen Fall nicht vertraut ist, dann wird es schwer, überhaupt einen roten Faden zu finden. Ständig tauchen einfach neue Menschen auf und erhalten keine Exposition. Teilweise wird sie dann noch in der Folge, teilweise in einer anderen Folge nachgeschoben. Als grundsätzliches Stilmittel, um schneller zur „Action” zu gelangen, finde ich dies durchaus mal in Ordnung. In diesem Fall wirkt es aber wirr und unnötig kompliziert, da man seine ganze Serie auf dieser Machart aufbaut. Nach den zwei sperrigen Anfangsfolgen wird dies mit Episode 3 besser, da sich das Bild von Gejagten und Suchenden schärft und man dadurch leichter folgen kann. Dennoch bleibt die Geschichte in Teilen ein Puzzle, das sich erst nach und nach zusammensetzt.
Erst in der zweiten Hälfte nimmt die Handlung endlich Fahrt auf, diese Hälfte ist auch spannend inszeniert und bietet sogar ein starkes Ende – wenn man es noch nicht kennt. Stilistisch und schauspielerisch auf einem guten Niveau, ist „The Serpent” eine Serie, die sich das Leben selbst schwer macht, aber durch ihren spannenden realen Kriminalfall dennoch sehenswert ist. Die Umsetzung hätte nur wirklich besser sein können.



