Rasante Agenten-Actionserie mit viel Beschützer-Komponente, die von Genreklassikern wie „24″, „Homeland“ oder auch „Night Manager“ Plotpoints stibitzt, das aber solide bis gut umsetzt.
Eines Nachts wird der FBI (Night)-Agent Peter angerufen, das bedeutet normalerweise, dass akut FBI-Agents in Gefahr sind! Denkt er zumindest zunächst, tatsächlich verbirgt sich dahinter die Nichte einer der Agenten (und passenderweise Superhackerin) Rose, die er nun aus einer prekären Situation herauslotsen muss, denn sie wird in ihrem Haus angegriffen. Im Folgenden muss Peter, der bis dahin keinen hohen Rang innerhalb des FBIs inne hatte, nun Aufgaben bewältigen, die für ihn völlig neu ist. Weil Rose vor allem ihm vertraut (Trauma-Bonding) muss er sie fortan beschützen und gerät dadurch in eine riesige Verschwörung hinein, die bis ins Weiße Haus führt.
Der Plot der Netflix-Serie ist semi-originell und in Teilen auch wirklich nicht besonders schlau. Aber die Action ist auf einem guten Niveau und auch einige Thrillermomente gelingen der Serie, zudem ist das Erzähltempo relativ hoch und passend zur Serie. Der Einstieg ist schnell und durchaus spannend, in der Mitte kühlt die Handlung – typisch für solche Serien – etwas ab, aber gen Ende wird nochmal an der Eskalationsschraube gedreht. Denn natürlich – erneut typisch für solche Serien – reicht die Verschwörung und die Kommunikation bis auf die Ebene der Präsidentin der USA. Für irgendeine Ebene darunter, eine kleinere Geschichte, würde sich nicht mal der Wecker gestellt.
Letztlich ist das ein bisschen Größenwahn, den es nicht zwingend gebraucht hätte, aber dennoch funktioniert die Serie gut. Die Schauspieler sind überwiegend okay bis ganz gut (auch wenn keiner aus der ersten Reihe dabei ist), die Produktion solide. Viel mehr braucht es auch nicht zwingend für eine unterhaltsame, leicht bekömmliche, aber ernste Agentenserie. In Staffel 2 habe ich noch nicht hineingeschaut, diese ist aber auch bereits bei Netflix erhältlich.



