My Name – Koreanische Rache-Thriller-Serie. Review Miniserie

Eine koreanische Actionserie mit einigen Martial Arts Anteilen im Spannungsfeld zwischen Gangs und Polizei, Rache und Vergebung, Vergangenheit und Zukunft. Klassische Themen für einen koreanischen Actionfilm diesmal in Serienform.

Eine junge Frau sieht, wie ihr Vater vor ihren Augen erschossen wird und sinnt nun auf Rache. Sie gerät dabei in eine kriminelle Organisation, die sie undercover bei der Polizei einschleusen will. Dort kann sie besser weitersuchen. Zu Beginn dachte ich, dass die Handlung deutlich langsamer voranschreitet, aber die ersten zwei Folgen erzählen im Zeitraffer locker fünf Jahre und danach beginnt erst die richtige Haupthandlung. Die Serie legt ohnehin ein schnelles und stimmiges Erzähltempo an den Tag. Viele Actionsequenzen wechseln sich mit Gesprächen ab, in denen neue und relevante Informationen preisgegeben werden. Daraufhin wird wenig geplant, stattdessen gibt es zahlreiche Konfrontationen. Die Darsteller overacten für hiesige Sehgewohnheiten vielleicht etwas, es passt aber sehr gut ins Bild der Serie.

Die Produktion und die Machart sind weitgehend auf einem guten Niveau. Die Kämpfe sind eher nicht aus dem obersten Regal, aber durch einige tolle Kamerashots und eine nahe, dynamische Kamera, die dennoch nicht den Überblick verliert, wird das gut kaschiert. Ansonsten könnte sich vom vergossenen Blut eine ganze Vampirfamilie sicher einige Dekaden ernähren. Einige Charaktere haben Plotarmour, aber eine gewisse Konsequenz ist dennoch definitiv vorhanden. 

Leicht problematisch wird es bei den Figuren(konstellationen) und der Handlungen. Die altbekannten Versatzstücke sind leider alle etwas zu durchschaubar und zum Teil klischeehaft. Man weiß genau, welche Charakter-Archetypen verwendet werden, wie sich die Charaktere zueinander entwickeln werden. Man hat früh eine Idee wie es enden wird, man kennt einige Gesprächs- oder Action-Setpieces aus so vielen anderen (koreanischen) Filmen. Zum Teil sind die Sequenzen so vorhersehbar, dass man zu Beginn einer Szene bereits weiß, wie die nächsten 10 Minuten aussehen werden. 

Das fällt bei einem Krimi mit starken Rachethriller-Elementen allerdings nicht so stark ins Gewicht, wie bei einer klassischen Krimiserie, bei der man miträtseln und einen Fall entschlüsseln soll. Durch diese Mankos schafft es die Serie letztlich leider nicht in höhere Höhen vorzustoßen. Unterhaltsam und sehenswert ist „My Name” dennoch, aber eben kein Must-See.

80/100
Total Score
Nach oben scrollen