Suburra – Blood on Rome – Mafia trifft Politik und Vatikan. Review ganze Serie (Staffeln 1-3)

Eine italienische Netflix-Serie, die Prequel und Reboot in einem zum gleichnamigen Film von 2015 ist. Im Spannungsfeld von Mafia, Politikern und dem Vatikan beginnt die Serie mit einem möglichen Verkauf von vatikanischen Grundstücken, die Mafia ist daran interessiert um den Drogenhandel am Hafen auszubauen, dafür müssen Politiker bestochen werden.

Die Hauptpersonen rekrutieren sich vor allem aus den kriminellen Familien und der Politik. Bei den Mafia-Familien steht eher die jüngere, neue Generation im Vordergrund, die sich ihre Sporen noch verdienen möchte und daher vielleicht auch das ein oder andere unnötige Risiko eingeht. Zudem wirken die Charaktere anfangs etwas überzeichnet und laut, mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran. Die Problematiken innerhalb der Familie nehmen in Staffel 1 noch den größten Teil ein, Staffel 2 kümmert sich mehr um das Zusammenspiel der Politiker und fokussiert sich auf große Kriege und Bündnisse untereinander. Staffel 1 ist daher zum Teil etwas zu lange mit der  (durchaus notwendigen) Exposition beschäftigt, nimmt aber am Ende Fahrt auf. Staffel 2 führt das nun höhere Tempo nahtlos weiter und ist daher insgesamt stärker als Staffel 1. 

Die Schauspieler, die Konsequenzen, die Folgen einzelner (kleiner) Handlungen und was diese alles auslösen können, werden interessant dargestellt. Die Vorhersehbarkeit ist in manchen Szenen leider überdeutlich, in anderen wird man allerdings auch wunderbar überrascht. Mit kompletter Logik und der Glaubwürdigkeit seiner Charaktere kann die Serie leider nicht immer überzeugen, sie wirkt grundsätzlich ziemlich und an einigen Stellen sogar stark konstruiert. Milieu und Drehorte sind aber frisch genug, um das aufzufangen. 

Staffel 3 umfasst nur 6 Folgen, das führt aber zu einem schnellen Erzähltempo mit noch mehr Härte und weniger Kompromissen als die beiden vorherigen Staffeln. Die Folgen sind vollgepackt mit krassen und richtungsweisenden Szenen. Überwiegend auf die Stärken komprimiert, gelingt ein guter Abschluss einer Serie, die anfangs etwas zu lang brauchte, danach aber eine gute Mafia-Serie bietet.

78/100
Total Score
Nach oben scrollen