Stateless – Im australischen Flüchtlings-Internierungs-Lager. Review Miniserie

„Stateless” ist eine 6-teilige Miniserie, die 2020 veröffentlicht wurde und die Flüchtlingsthematik in Australien behandelt, spezieller liegt der Fokus auf einem Internierungslager für Flüchtlinge. Die Serie basiert lose auf dem Fall der deutschen Cornelia Rau, die 2004 als illegale Migrantin interniert wurde. Ihre Rolle mit dem Namen Sophie Werner spielt Yvonne Strahovski („Handmaid’s Tale”), die im Flüchtlingslager vor allem auf eine afghanische Familie, einen Wärter und einen Chef der Einrichtung trifft. 

Die erste Folge ist leider sehr wirr und durcheinander, so dass ich zu Beginn nicht wusste, wohin sich alles entwickeln wird und was mich überhaupt erwartet. Zumindest flieht Sophie vor einer Sekte in Australien und möchte danach ihre Identität nicht preisgeben, so dass sie im Internierungslager landet. Dort trifft sie auf verschiedene Figuren mit eher typischen Flüchtlings-Hintergründen. Daraus entwickeln sich klassische Knastfilm-Versatzstücke, gepaart mit einer Menge Drama und Traumata. Die Geschichte von Sophie wirkt dabei etwas artifiziell und ungewöhnlich, die anderen Geschichten sind hingegen greifbarer und wirken natürlicher, weil es sie so mutmaßlich zuhauf in Flüchtlingslagern auf der ganzen Welt gibt. 

Insgesamt ist „Stateless” gut gespielt, solide inszeniert und kann darüber hinaus sogar mit hochkarätigen Cameos glänzen, die ich nicht vorwegnehmen möchte. Leider bietet die Miniserie trotz ihrer Thematik der Asylsuchenden nicht viel Neues, weil alles wie eine relativ normale Knastserie wirkt – allerdings ist genau das vielleicht auch der Punkt. Denn wie absurd ist es, dass Asylsuchende sofort wie Verbrecher behandelt und de facto inhaftiert werden? 

„Stateless” ist in seiner Aussage wichtig, der Unterhaltungswert ist aber leider nicht besonders hoch. Somit ist es eine Serie, die das Herz am rechten Fleck hat, mich aber leider nicht mitreißen konnte.

73/100
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