„High Fidelity basiert auf dem gleichnamigen Film von 2000 mit John Cusack oder auch der Buchvorlage von Nick Hornby. Doch in der Serienadaption erzählt Zoë Kravitz als Plattenladen-Besitzerin in der Gegenwart über ihr Liebesleben, ihre Liebe zur Musik und Top 5-Listen – dabei durchbricht sie ständig die 4. Wand und redet mit den Zuschauern. Funktioniert die Geschichte der Popkultur-Romanze in der Gegenwart?
Besser als im Film, weil dieser im Stalkerverhalten der Hauptperson schlecht gealtert ist – vor allem wenn man Serien wie „You” gesehen hat. Im Zentrum der Romantic Comedy steht Rob (Zoë Kravitz), die aus einer frisch gescheiterten Beziehung kommt und dies zum Anlass nimmt von ihren Top 5 größten Herzbrüchen zu erzählen. Um herauszufinden, warum die jeweiligen Beziehungen in die Brüche gingen, beginnt sie nach und nach die ehemaligen Partner aufzusuchen und nachzufragen. Doch warum sortiere ich die Serie nicht nur bei Romanzen oder Comedy ein, was macht sie special, besonders? 1. Dass die Hauptfigur ständig mit uns redet und 2. natürlich die Musik! Es wird viel Musik gehört, es wird noch mehr darüber gesprochen (der Fleetwood Mac-Monolog in Folge 1 konnte direkt meine Aufmerksamkeit erregen, obwohl ich ihm inhaltlich nicht zustimme), die Liebe zur Musik durchdringt die Poren dieser 10-teiligen Serie. Das ist in der Serienadaption besser und inklusiver gelöst, als im eher „gatekeependen“ Original, bei dem Hauptfigur Rob seinen Musikgeschmack als Wahrheit diktiert.
Die 10 Episoden, die jeweils etwa 30 Minuten dauern, können das gute Anfangstempo nicht ganz halten und gegen Ende, wenn die Handlung ernster wird, verliert „High Fidelity” für mich etwas seinen Charme. Dennoch halte ich die Serie für ein gutes Remake – ich sah zuerst die Serie und dann den Film und empfand den Film im direkten Vergleich als ordentlich angestaubt und auch etwas problematisch. Die „High Fidelity”-Serie ist hingegen eine gelungene Romantic Comedy mit viel Musik und kleineren Makeln.



