Machen wir uns nichts vor, ich erwähne diese Miniserie aus dem gleichen Grund, aus dem ich sie überhaupt geschaut habe: Weil ich das Videospiel „Tales of Symphonia” liebe und fantastisch finde. Die Miniserie, die die Geschehnisse des Spiels erzählt, kann dabei leider nicht so sehr überzeugen, wie die Vorlage. Falls man in diese fantastische Welt mit einem emotionalen, weltumspannenden Handlungsbogen eintauchen möchte, empfehle ich eher das Spiel – auch als remastered, wobei das keine großartige Version ist.
Kenner des Spiels werden den Zeichenstil sofort wiedererkennen, es ist nämlich derselbe wie in den Zwischensequenzen des Spiels. Die überraschend wendungsreiche und erwachsene Geschichte wird anfangs in der Sylvarant Arc noch zu sehr nach dem Checklistenprinzip, stückhaft und in enger Anlehnung an das Spiel erzählt. Dabei bleibt viel auf der Strecke oder kommt nicht zur Entfaltung. Ab der Tethe’alla Arc nimmt sich der Anime mehr Freiheiten und greift die Hintergrundgeschichten der Charaktere gut auf. Dies führt die Geschichte zwar nicht so gut weiter, ist zwar emotionaler, aber auch nicht immer überzeugend. Ich vermute, dass man eine ganze Menge der Handlung nicht versteht, wenn man das Spiel nicht kennt, weil gefühlt so viele wichtige Elemente in der Verfilmung fehlen.
Letztlich ist „Tales of Symphonia: The Animation” nicht das was ich gehofft hatte: Eine starke Alternative für Menschen, die kein Interesse an Videospielen haben, aber dennoch die gute Geschichte entdecken wollen. Dafür ist die Serie zu schwach. Somit taugt sie eigentlich nur für Kenner des Spiels, die es nicht nochmal durchspielen wollen. Für mich war dieser kleine Nostalgie-Trip schön, aber gleichermaßen auch enttäuschend.



