Dandadan – Verrückte Melange aus Romantic Comedy und Dämonen/Alien-Action. Review Staffel 1

„Dandadan” ist ein abgedrehter Anime mit verrücktem Intro, der auf einer seit 2021 laufenden Mangaserie basiert. „Dandandan” wirkt von „Jujutsu Kaisen” mit dessen Dämonen Story und den Kämpfen in „abgetrennten Räumen” inspiriert und wirft zusätzlich eine komische High School Love-Story/Freundschafts-Comedy mit hinein, so dass sich daraus eine Romantic Comedy Action Fantasy-Serie entwickelt. Dazu kommen noch Aliens und ein beknackter Humor, der gerne in den sexuellen Bereich hineindriftet. Mit Bananen und Co…

Die durchaus beliebte Momo Ayase glaubt an Geister, Ken „Okarun” Takakura an Aliens, die beiden Oberschüler gehen auf dieselbe Schule. Okarun ist ein typischer Nerd, der gemobbt wird und keinerlei Freunde hat. Dass Momo Interesse an Okarun zeigt, ist für ihn endlich ein Hoffnungsschimmer mit jemandem befreundet zu sein. Die beiden fordern sich gegenseitig zu einer Wette heraus, sie schicken sich in vermeintliche Hochburgen der Aliens oder der Dämonen, um den anderen von der Existenz zu überzeugen. Überraschung: Es gibt beides und fortan kämpfen die beiden in actionreichen und teils verstörenden Szenen (TW: eine Vergewaltigungsszene direkt in den ersten 20 Minuten) gegen die neuen Bedrohungen. Mit dabei ist auch Momos viel zu junge Großmutter, die eine Art Medium ist und sich mit Dämonen auskennt. So wird Okarun relativ schnell von der Turbo-Oma der Penis weggezaubert, den er sich im direkten Kampf wieder verdienen muss. Durch die Kontakte mit Aliens und Dämonen bekommen die beiden aber glücklicherweise auch übernatürliche Kräfte, damit sie sich auch ordentlich wehren können. Später kommt noch Aira mit ins Boot, die sehr schöne Schülerin, in die sich Okarun schnell verliebt und am Ende der Staffel steht auch Jiji, ein alter Freund Momos, auf der Matte. Denn im Kern ist „Dandandan” (leider) immer noch eine High School Comedy, aber eben mit vielen Dämonenkämpfen. 

Die Serie ist massiv absurd, aber ab und an tatsächlich ganz lustig und sicherlich unterhaltsam. Das schnelle Pacing, die gute Action und die interessante Figurendynamik überzeugen. Einigen wird die Serie zu infantil im Humorbereich sein, einigen ein bisschen zu hart in manchen fiesen Sequenzen, einigen ein bisschen zu blöd im Beziehungsbereich. Für mich funktionierte die Serie anfangs überraschend gut, ehe sie in Folge 7, einer mutigen, großartigen und überraschend melancholischen Rückblick-Episode emotional wird und die vorherige Stimmung mutig bricht. Ich hätte mir gewünscht, dass es danach etwas ernsthafter weitergeht und noch mehr Actionsequenzen im Fokus stehen, aber am Ende der 12-teiligen 1. Staffel nimmt das Tempo spürbar ab und es wird sich wieder in den seltsamen Beziehungskonstrukten verstrickt. Mehr Aliens, mehr Dämonen, mehr Mut zur Melancholie und weniger Romantic Comedy-Momente, dann wäre ich zufrieden. Aber auch so ist die verrückte Genremelange sehenswert und man wird sofort zu Beginn merken, ob die Serie etwas für einen ist. 

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wem man „Dandadan” empfehlen kann. „Jujutsu Kaisen” Freunde (bevor es eher in Richtung Dragon Ball ging) werden Interesse haben, vielleicht auch Fans von High School Romantic Comedys. Vor allem werden natürlich Freunde von Anime-Action mit Dämonen und Aliens auf ihre Kosten kommen, aber gefühlt ist dies eine relativ kleine Nische. Auch der Anime bekommt noch eine zweite und vielleicht viele weitere Staffeln, ich bewerte erstmal nur die 1. Staffel.

80/100
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